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Puccinis Westernoper „La Fanciulla del West" in der Staatsoper Stuttgart

Premiere Samstag, den 23. Juni, 19 Uhr in der Staatsoper Stuttgart.

 

Colts, Cowboys, Goldgräber, Girls, Saloon-Atmopshäre - Giacomo Puccinis „La Fanciulla del West“ („Das Mädchen aus dem Goldenen Westen“) zitiert die typischen Accessoires des amerikanischen Western-Genres.

Es entstand für die Metropolitan Opera New York, basierend auf dem Drama „The Girl of the Golden West“ des amerikanischen Autors David Belasco, als tatsächliche Westernoper.

 

Der katalanische Regisseur Calixto Bieito illustriert das „Scherzo“ unter den Pucciniopern zusammen mit Bühnenbildner Alfons Flores als Western-Show. Handlungsrahmen bildet die Begegnung einer Touristengruppe mit Artisten und Schauspielern. Zwischen den Akteuren der künstlichen Westerstadt und den Besuchern fächert sich die gesamte Oper auf: Minnie, gesungen von Natalia Ushakova, die kürzlich als Violetta ihr sehr erfolgreiches Debüt an der Wiener Staatsoper gab, ist als Sängerin Teil der Show. Als Besucher verliebt sich Dick Johnson (Ki-Chun Park) in sie und wird als Bandit in die Show integriert. Gegenspieler Sheriff Jack Rance (Tito You) wird in dieser Dreiecksgeschichte zu einer Art besitzergreifenden und korrupten Scarpia. „Eigentlich ist es wie `Tosca’, nur im Westernlook“, so Bieito.

 

Auch in weiteren Partien lassen sich Parallelen zu anderen Puccini-Werken erkennen: Transportieren in „Turandot“ Rollen wie Ping, Pang Pong Lokalkolorit, wird in „Fanciulla“ die Figur der Dienerin Squaw Wowkle zum Transporteur des Wildwest-Staffage. „Puccinis `Fanciualla’ beschreibt ein Implantat, das der italienischen Oper in Amerika: Die Opernsängerin und der Wilde Westen. Man begegnet ihr, sie heißt dazu noch Minnie, die als einzige Frau umgeben von Männern, um deren Seelenheil ringt“, skizziert Bieito.

 

Auch wenn er in seiner Version von „Fanciulla“ das Westengenre bedient, versucht Bieito dennoch das, was sich hinter dieser Fiktion und der Maskierung der Charaktere in der Musik Puccinis verbirgt, hervorzuheben, nämlich die Realität des italienischen Belcanto.

 

Nach dem überwältigen Erfolg von Janáčeks „Jenůfa“ nimmt sich der katalanische Regisseur seinem zweiten Projekt an der Staatsoper Stuttgart an und setzt die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Generalmusikdirektor der Staatsoper Hannover und dem Dirigenten Shao-Chia Lü fort.

 

 

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