Geboren am 7. Oktober 1926 in Leipzig als Sohn des Musikwissenschaftlers, Komponisten und Pädagogen Fritz Reuter, war Rolf Reuter die Liebe zur Musik quasi in die Wiege gelegt. Er studierte an der Dresdner Akademie für Musik und Theater und begann seine künstlerische Laufbahn 1951 als Kapellmeister in Eisenach. 1955 wechselte er nach Meiningen, das er 1961 verließ, um bis 1979 am Opernhaus und beim Gewandhaus-Orchester in Leipzig als Generalmusikdirektor zu wirken. Nach einem kurzen Intermezzo als Musikalischer Oberleiter und Chef der Weimarischen Staatskapelle, folgte er 1981 dem Ruf als Musikalischer Oberleiter und Chefdirigent an die Komische Oper Berlin. Gemeinsam mit dem Chefregisseur Harry Kupfer erarbeitete er hier zahlreiche aufsehenerregende und international so beachtete wie gerühmte Musiktheater-Produktionen, darunter einen Zyklus von Mozart-Opern, Wagners Meistersinger von Nürnberg, Mussorgskis Boris Godunow und die Uraufführung Judith von Siegfried Matthus.
Zahlreiche Gastspiele führten ihn in internationale Opernzentren; unter anderem begeisterte er das Publikum in Paris (Rheingold, Die Walküre, Tannhäuser, Die Schöpfung), Budapest (Listzs Legende von der Heiligen Elisabeth), London (Don Giovanni) und Buenos Aires (Die Entführung aus dem Serail, Die Hochzeit des Figaro). Darüber hinaus wirkte der Dirigent und Orchestererzieher Prof. Rolf Reuter an den Musikhochschulen Leipzig, Berlin und München ebenso wie beim Internationalen Weimarer Musikseminar. 1990 wurde Prof. Rolf Reuter Präsident der Hans-Pfitzner-Gesellschaft München.
Nach seiner Pensionierung und seinem Ausscheiden als Chefdirigent an der Komischen Oper Berlin wurde er zum Ehrenmitglied des Opernhauses ernannt. Für sein musikalisches Wirken wurde Prof. Rolf Reuter 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
Prof. Rolf Reuter hat mit seiner außergewöhnlichen Künstlerpersönlichkeit das Gesicht des Hauses über viele Jahre mitgeprägt. Die Komische Oper Berlin wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.