vom 17. bis 20. November 2010 . Bereits zum vierten Mal veranstalten Le Carreau, scène nationale de Forbach et de l’est mosellan, SR2 KulturRadio, das Institut français Saarbrücken und das Saarländische Staatstheater das Festival „Primeurs“.
Erstmals geht Primeurs in diesem Jahr über die Grenze nach Frankreich. Die Eröffnung des Festivals findet am 17. November im Le Carreau, scène nationale de Forbach et de l’est mosellan statt, mit der Werkstattinszenierung von Christophe Pellets »Erich von Stroheim« (in deutscher Sprache).
Die sparte4 in Saarbrücken als Festivalort wird mit einbezogen.
In bewährter Form des Live-Hörspiels, der Werkstattinszenierungen und szenischen Lesungen präsentiert der Primeurs-Wettbewerb in der Alten Feuerwache eine Auswahl von sechs Theatertexten, die bisher auf deutschsprachigen Bühnen noch nicht zu sehen waren. Die Bandbreite reicht dabei vom Performancetext aus dem Libanon zum »récit théâtral« aus Québec, vom anarchistischen Jugendtheater hin zum großen, verdichteten Drama aus Frankreich.
Der Primeurs-Wettbewerb präsentiert eine Auswahl von sechs außergewöhnlichen Theatertexten aus dem frankophonen Sprachraum, die man bisher auf deutschsprachigen Bühnen noch nicht kennen lernen konnte. Die Inhalte des Live-Hörspiels, der Werkstattinszenierungen und Lesungen drehen sich um den kleinen Serienmörder namens Auren, dessen unschlagbare Waffe der Traum ist (Joseph Danan), ein junges Mädchen, welches sich unter den spöttischen Augen eines Krähenchores in einen Gehängten verliebt (Philippe Gauthier), eine libanesische Dramatikerin, welche von ihrem Kassettenrekorder zensiert wird (Lina Saneh/Rabih Mroué), eine Auflistung von Dingen, welche auf keinen Fall vergessen werden dürfen (Jennifer Tremblay) und um »Fiktionen«, welche sich in »Kreisen« drehen (Joël Pommerat). Groteske Reflexionen über eine Überwachungsgesellschaft (Frédéric Sonntag) erwarten Sie beim Blick über die Grenze.
Im Anschluss an die Aufführungen werden jeden Abend im sparte4 Festivalclub Konzerte frankophoner Bands statttfinden, die alle gerne Musikrichtungen und die Grenzen überschreiten: Orwell, »deren schön instrumentierten Pop direkt aus dem ICE Paris-Saarbrücken aussteigt«, (Les Inrockuptibles), MeLL, französische Chansonsängerin und Gitarrenspielerin, welche zwischen Chanson, Punk- und Rockmusik schwankt und Cloé du Trèfle, »die nicht nur gerne isst und das Meer unter der Sonne bewundert«.
Ein Rahmenprogramm mit Autorengesprächen, Konzerten und dem Festivalclub in der sparte4 sorgt darüber hinaus für Festivalatmosphäre.
Eine fünfköpfige Publikumsjury verleiht am letzten Tag des Festivals wieder den "Primeurs"-Autorenpreis, der mit 3000 Euro dotiert ist und vom Saarländischen Rundfunk und vom Saarländischen Staatstheater mit der Unterstützung der Freunde des Staatstheaters gestiftet wird.