Aus zahlreichen Bewerbungen wählte im Jänner 2011 die Jury vier AutorInnen, nämlich Hanna Hamel (mit „Vom Meer in den Bergen“), Tabea Hertzog (mit „Haus am Greim“), Saskia Nitsche (mit „Hunde Tote Seelen“) und Philipp Weiss (mit „Allerwelt“) aus, und begleitete sie in ihrem Schreibprozess. Heute präsentierte das Schauspielhaus Auszüge aus den entstandenen Stücken. Im Anschluss daran vergab die Jury, verstärkt durch eine Ensemble- und eine Publikumsstimme, zum vierten Mal das Hans-Gratzer-Stipendium in der Höhe von Euro 5.000, gestiftet von Literar-Mechana.
Philipp Weiss, geboren 1982 in Wien. Studierte Germanistik, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Wien und an der Universität Barcelona. 2008 unterrichtete er Deutsche Literatur an der Universität Baku. Schreibt Prosa und Theaterstücke. Er war 2006 für den Retzhofer Literaturpreis nominiert, 2009 für den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2008 erhielt er das österreichische Staatsstipendium für Literatur, 2009 das Startstipendium für Literatur vom BMUKK sowie 2011 das Dramatikerstipendium des BMUKK. 2010 Teilnahme an den Werkstatttagen am Burgtheater Wien. Stücke: "Seifenblasenoper. Eine Kritik der runden Vernunft", "egon. Ein Kunst-Stück."
2008 gewann Thomas Arzt das Hans-Gratzer-Stipendium, dessen im Zuge von „stück/für/stück“ entstandene Arbeit „Grillenparz" in der Spielzeit 2010/11 am Schauspielhaus von Nora Schlocker uraufgeführt wurde. 2009 wurde Kevin Rittberger für sein Stück „Puppen“ ausgezeichnet, das zu Beginn dieser Spielzeit in der Regie von Robert Borgmann zur Uraufführung kam. Im vergangenen Jahr gewann Lukas Linder mit seinem Stück "Ich war nie da".
Das Schauspielhaus ist seit seiner Gründung 1978 durch Hans Gratzer eine der wichtigsten Ur- und Erstaufführungsbühnen in Österreich, an der viele bedeutende zeitgenössische AutorInnen entdeckt und gefördert wurden und werden. Anknüpfend an diese Tradition und Geschichte des Schauspielhauses, wurde 2007 - in Zusammenarbeit mit der Literar-Mechana - das Autorenprojekt „stück/für/stück“ ins Leben gerufen, dessen Ziel die Verbindung von theoretischer Ausbildung und praktischer Erfahrung in der konkreten Theaterwirklichkeit ist.