Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Phaedra" frei nach Seneca im Schauspiel Wuppertal"Phaedra" frei nach Seneca im Schauspiel Wuppertal"Phaedra" frei nach...

"Phaedra" frei nach Seneca im Schauspiel Wuppertal

Premiere: Sa. 27. April 2024, 19:30 Uhr, Theater am Engelsgarten

Phaedra begehrt Hippolyt. Dabei ist sie die Frau des Königs Theseus von Athen. Und Hippolyt des Königs Sohn und Phaedras Stiefsohn. Da ist die Tragödie vorprogrammiert. König Theseus ist in der Unterwelt verschwunden. Phaedra hat den Glauben an die Rückkehr des Königs verloren. Ihre Einsamkeit wandelt sich in unkontrollierbare Begierde: Hippolyt soll den Platz des Königs einnehmen. Doch der macht sich nichts daraus. Das Einzige, das er liebt, ist die Natur.

 


Die Zurückweisung treibt Phaedra in den Wahnsinn. Mithilfe ihrer Amme schmiedet sie einen Plan: Als wider Erwarten König Theseus im Palast erscheint, droht Phaedra sich umzubringen und beschuldigt Hippolyt der Vergewaltigung. Theseus beschwört daraufhin seinen Vater Neptun, Hippolyt umzubringen. Als Phaedra ihren leblosen Stiefsohn sieht, legt sie ihre Lüge offen und stürzt sich vor Unglück und Gewissensbissen in ihr Schwert.
»Ihr, wo Akarnans
Rauhes Gebirge,
Das laulicher Südwind
Linde durchsäuselt,
Von Attika‘s Flur
Abwehret den Schauerwind.
Ihr besteiget die
Honigträufenden
Höh‘n des Hymettus.
Ihr durchstreifet
Wieder die Au‘n
Um das kleine Aphidna.
Dort, wo der Sunion
Am Strande der Bucht
Trotzet der Fluth«

Senecas künstlerische Auseinandersetzung mit dem griechischen Mythos (54. n. Chr.) zeigt Phaedra als starke Frauenfigur, während sie in anderen Bearbeitungen als passives Opfer ihres Schicksals beschrieben wird. Einen weiteren Schwerpunkt legt Seneca auf die Naturgesetze, wie sie in der stoischen Philosophie interpretiert werden. Das Ensemble aus Tänzer_innen und Schauspieler_innen hinterfragt mit physischen wie sprachlichen Bildern die Konsequenzen unserer Taten und richtet  den Fokus insbesondere auf den Naturaspekt – ein Versuch, die Antike als lebendiges Laboratorium erlebbar zu machen.

frei nach Seneca
für die Bühne bearbeitet von Thomas Braus, Thusnelda Mercy & Pascal Merighi
Eine Kooperation mit der Tanz Station – Barmer Bahnhof

Pascal Merighi, Thusnelda Mercy
Inszenierung
Chloé Wasselin-Dandre
Bühne & Kostüme
Julio César Iglesias Ungo
Sounddesign
Tal Rosner
Videodesign
Elisabeth Wahle
Dramaturgische Mitarbeit
Luna Harjes
Regieassistenz
Ilja Betser
Insipizienz

Silvia Munzón López, Clémentine Deluy
Phaedra
Thomas Braus
Hippolyt / Theseus
Thomas Braus, Kenji Takagi, Silvia Munzón López, Clémentine Deluy
Clownschor
Kenji Takagi
Amme

Sa. 27. April 2024, 19:30 Uhr    
So. 28. April 2024, 18:00 Uhr    
Do. 2. Mai 2024, 19:30 Uhr    
Fr. 31. Mai 2024, 19:30 Uhr    
Sa. 1. Juni 2024, 19:30 Uhr    
So. 16. Juni 2024, 18:00 Uhr    
Fr. 5. Juli 2024, 19:30 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

WUCHT UND GLANZ -- Festkonzert zum 50jährigen Jubiläum der Eröffnung des Brucknerhauses Linz mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta

Seit ihrer Uraufführung im Jahre 1884 ist die siebte Sinfonie in E-Dur von Anton Bruckner bis heute am häufigsten gespielt worden. Die Melodienherrlichkeit strahlte bei der Aufführung mit den Wiener…

Von: ALEXANDER WALTHER

EMPFINDSAME MELODIK -- Neue CD mit Werken von Maria Theresia Paradis bei Berlin Classics

"Doch wer, wie du, den stillen, heitern Himmel im Herzen trägt, der siehet hell, der ist beglückt." Dies sagte Jakob Glatz über die Komponistin Maria Theresia Paradis. Bei diesem neuen Album mit der…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZEITPANORAMA MIT HINTERSINN -- Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern mit Kalmans "Gräfin Mariza" im Theater HEILBRONN

Die ebenso attraktive wie reiche Gräfin Mariza kann sich vor lästigen Verehrern kaum retten. Sie ist sich aber sicher, dass diese es nur auf ihr Geld abgesehen haben. So greift sie zu raffinierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER, DIE SICH INS GEDÄCHTNIS BRENNEN -- "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini im Festspielhaus Baden-Baden bei den Osterfestspielen

Interessant ist, dass sich Puccini von zwei Japanerinnen für "Madama Butterfly" beraten ließ. Kawakami Sadayakko wurde als 15jährige Geisha an den japanischen Premierminister verkauft und machte…

Von: ALEXANDER WALTHER

FLIESSENDE TRANSFORMATIONEN -- Neue CD mit Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine) bei Solo Musica

Die Geigerin Viktoria Elisabeth Kaunzner hat hier eine innovative Auswahl an zeitgenössischen Werken von Komponistinnen für Violine und Orchester zusammengestellt - darunter Weltersteinspielungen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑