Handkes Werk lässt sich schwer einem Genre zuordnen: Es ist eine szenische Erzählung, ein Sprachkunstwerk, das Episches, Lyrisches und Dramatisches miteinander verbindet. Noch treffender wäre es wohl, das Werk als ein Traumstück zu bezeichnen, denn der Autor – die erzählende, denkende und nicht zuletzt träumende Hauptfigur – beschwört seine Ahnen herauf, seine Großeltern, seine Mutter, deren Schwester Ursula und ihre drei Brüder Gregor, Valentin und Benjamin. Er entwirft in seiner Fantasie ein längst verblichenes Schwarzweiß-Foto und retuschiert sich selber in das Familienporträt hinein. Damit wird er zu einem Teil der Erinnerung an eine schmerzhafte Familiengeschichte.
Mit diesem Stück setzt Peter Handke ein sehr persönliches, ein sehr intimes Statement, das gleichzeitig, wie er sagt, extrem universell sei. Erlebtes, Erinnertes, Gehörtes und Fiktives vermischt Handke zu einem vielstimmigen Sprachgeflecht über eine verlorene Familie, eine verlorene Heimat, eine verlorene Zeit und ein verlorenes Volk. 2012 wurde Immer noch Sturm mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet und von der Zeitschrift „Theater heute“ zum besten Stück des Jahres gekürt.
Immer noch Sturm wird von Bernarda Horres inszeniert, die seit 2001 als freie Regisseurin unter anderem am Staatsschauspiel Dresden, am Staatstheater Darmstadt und am Landestheater Linz wirkte. Anja Jungheinrich ist für die Gestaltung des Bühnenbilds und der Kostüme verantwortlich. Das künstlerisch sehr erfolgreiche „Gespann“ hat bereits verschiedenste Inszenierungen, sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater, gemeinsam realisiert.
Inszenierung: Bernarda Horres
Bühne und Kostüme: Anja Jungheinrich
Dramaturgie: Roland Marzinowski
MIT:
Ich: Kai Christian Moritz
Mutter: Edith Abels
Großmutter: Franziska Kleinert a. G.
Großvater: Max De Nil
Gregor, „Jonatan“, der älteste Bruder der Mutter: Kai Markus Brecklinghaus
Valentin, der zweitälteste Bruder: Boris Wagner a. G.
Ursula, „Snežena“, Schwester der Mutter: Maria Brendel
Benjamin, der jüngste Bruder: Robin Bohn
Kinderkomparserie: Nuria Abels, Camillo Fandrich, Anton Höfler
Vorstellungen:
15.00 Uhr: 14.04.
19.30 Uhr: 16.03./ 23.03./ 27.03./ 31.03./ 06.04./ 10.04./ 27.04./ 30.04./ 04.05./ 15.05./ 17.05./ 24.05./ 06.06.
Kartenverkauf: an der Theaterkasse sowie im Falkenhaus am Oberen Markt
Telefon: 0931/ 3908-124 | karten@theaterwuerzburg.de | www.theaterwuerzburg.de