Wo also könnte ein einsamer Spatz einen interessanteren Ort finden? Florian beschließt, dem Spatz auf seinem Kopf den Namen Nico zu geben und beginnt sich mehr und mehr mit der Tatsache abzufinden, dass er wohl „einen Vogel hat“. Doch kaum hat er sich an seinen geflügelten „Kopfbewohner“ gewöhnt, verschwindet dieser auf seltsame Weise… Gemeinsam mit seiner Freundin Katja macht Florian sich auf die Suche, wenn auch nicht ganz freiwillig, denn Katja hat beschlossen, dass Florian von nun an ihr „Schatz“ ist, und ein wenig mulmig ist Florian schon bei dem Gedanken, dass ein Mädchen aus der Fünften plötzlich auf ihn „steht“. Aber vier Augen sehen mehr als zwei – und außerdem weiß Florian ja gar nicht, wie „Schluss machen“ geht…
Die aufregende Expedition „Findet Nico“ beginnt, und schon bald stoßen die beiden auf den geheimnisvollen Herrn Raaphorst. Dieser ist schon sehr alt – und obwohl er Wörter gebraucht, die sowohl Florian als auch Katja kennen, verdreht Herr Raaphorst sie so kunstvoll, dass der Sinn dieser Wörter verloren geht. Ist Herr Raaphorst ein Zauberer? Oder hat er nur Löcher in seinem Gehirn? Und wer ist der Sohn, mit dem er Florian andauernd verwechselt? Können die beiden Herrn Raaphorst helfen, sein Leben wieder in eine Ordnung zu bringen? Der Niederländer Guus Kuijer, gerade mit dem höchst dotierten Preis für Kinder- und Jugendliteratur, dem berühmten Astrid-Lindgren-Preis, geehrt, hat diese rührende Geschichte um die „Eroberung der Wirklichkeit“ geschrieben. Seine Texte zeichnen sich durch eine feinsinnige Beobachtungsgabe und viel Humor aus, mit denen er versucht, die Weltwahrnehmung von Kindern und Jugendlichen auch uns Erwachsenen zu erschließen.
Guus Kuijer wird 1942 in Amsterdam geboren, arbeitet bis 1973 als Volksschullehrer, ehe er sich dem Schreiben von Kinderbüchern zuwendet. Er zählt heute zu den bedeutendsten niederländischen Schriftstellern und ist mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen bedacht, u.a. dem Niederländischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, ebenso dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Gleich viermal erhält er den Goldenen Griffel – den wichtigsten niederländischen Preis für Jugendliteratur. Überregionale Bekanntheit erlangt er mit seiner inzwischen fünfbändigen Reihe um das Mädchen Polleke – deren erster Band „Wir alle für immer zusammen“ auch als Theaterstück vorliegt und in der Spielzeit 2008/09 am Theater der Jugend seine Aufführung erfuhr. Weitere bekannte Bücher sind „Erzähl mir von Oma“ sowie „Das Buch von allen Dingen“.
Thomas Birkmeir Autor, Regisseur und Schauspieler, wurde 1964 in Bayern geboren. Nach dem Studium der Pädagogik, Psychologie und Philosophie in München studierte er am Max Reinhardt Seminar in Wien Regie. Er arbeitete zunächst als Assistent und Schauspieler am Burgtheater, danach inszenierte er u.a. in München, Augsburg, Frankfurt, Wien (Theater der Jugend, Volkstheater, Theater in der Josefstadt, Wiener Staatsoper) und am Schlosspark Theater Berlin, wo er als Oberspielleiter tätig war. Daneben war er Gastprofessor am Konservatorium der Stadt Wien sowie am Max Reinhardt Seminar. Seine Stücke erfuhren in den letzten Jahren zahlreiche Aufführungen im deutschen Sprachraum und darüber hinaus. Seit der Saison 2002/03 hat Thomas Birkmeir die Künstlerische Direktion des Theaters der Jugend inne und zeichnet verantwortlich für die Regie vieler erfolgreicher Produktionen wie z.B. „Das Herz eines Boxers“, „Der geheime Garten“, „Das Mädchen am Ende der Straße“ oder die „Komödie der Irrungen“. Neben seiner Tätigkeit am Theater der Jugend arbeitet er u.a. auch am Volkstheater in Wien („Harold und Maude“) und am schauspielhannover, wo er bei der Uraufführung von Cornelia Funkes „Tintenblut“ sowie bei „Arsen und Spitzenhäubchen“ von Joseph Kesselring für die Regie zeichnete. Für das Staatsschauspiel Dresden setzte er „Sein oder Nichtsein“, Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ und zuletzt Lutz Hübners „Blütenträume“ in Szene.
in einer Bearbeitung von Thomas Birkmeir
Regie: Thomas Birkmeir
Bühne: Andreas Lungenschmid
Kostüme: Jessica Karge
Licht: Lukas Kaltenbäck
mit Uwe Achilles, Horst Eder, Felicitas Franz, Christian Graf,
Anja Lechle, Stefan Rosenthal, Julian Schneider
Weitere Vorstellungen:
täglich außer sonntags bis 17. November 2012
ab 6 Jahren