Die Produktion Neunzehnhundert – Ein ewiges Lied im Bockenheimer Depot vereinigt drei eigenständige Werke von deutschsprachigen Komponisten, die auf der Schwelle zum 20. Jahrhundert sowie darüber hinaus das damalige Musikleben enorm beeinflussten, zu einer abendfüllenden Aufführung:
Ein Lichtstrahl von Alexander Zemlinsky (1871-1942), Verklärte Nacht von Arnold Schönberg (1874-1951) in der Fassung von Streichorchester von 1943 sowie Das Lied von der Erde von Gustav Mahler (1860-1911) als Uraufführung in der Fassung für Kammerensemble von Jens Joneleit (* 1968).
Regisseurin Elisabeth Stöppler zu ihrer Produktion, mit der sie an der Oper Frankfurt debütiert: „Neunzehnhundert erzählt von Menschen, die sich – damals wie heute – auf die Welt, auf ‚den anderen’ einlassen, um darin auf- und letztlich unterzugehen, immer der sehnsüchtigen Suche nach Intimität und Liebe. Am Ende dieser Zerreißprobe hat – wie immer – der Tod das letzte Wort. Der Körper vergeht, die Seele singt weiter: ‚Ewig’. Dieses ewige Lied findet 100 Jahre nach Gustav Mahlers Tod eine weitere, eine neue Stimme: Der zeitgenössische Komponist Jens Joneleit gibt in seiner Kammerensemble-Fassung Mahlers Musik, die laut Schönberg ‚die Erde immer wieder ihre eigene Auferstehung feiern lässt’, einen ganz eigenen, neuzeitlichen, dennoch dem Damals verpflichteten Klang. So kehrt in Neunzehnhundert die Jahrhundertwende zwar zurück, spiegelt sich aber im Heute – mit ihrer Musik, die noch das 19. Jahrhundert meint, das 21. Jahrhundert jedoch bereits in sich trägt.“
Elisabeth Stöppler war bis 2003 Stipendiatin der „Akademie Musiktheater heute“ der Deutsche Bank Stiftung und hat sich mittlerweile mit Arbeiten u.a. an der Dresdner Semperoper und der Hamburgischen Staatsoper als eine der interessantesten jungen Regisseurinnen unserer Zeit etabliert. Für ihre Inszenierung von Gloriana, mit der sie kürzlich ihren Britten-Zyklus am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen fortsetzte, wurde sie in der diesjährigen Opernwelt-Umfrage in der Sparte „Inszenierung / Regisseur“ nominiert. Die musikalische Leitung liegt bei Kapellmeister Yuval Zorn, der kürzlich mit der Wiederaufnahme von Brittens The Turn of the Screw auf sich aufmerksam machte.
Aus dem Ensemble ist Tanja Ariane Baumgartner (Alt) besetzt, während Shawn Mathey (Tenor) erstmals seit seinem bis 2006 andauernden Festengagement als Gast an die Oper Frankfurt zurückkehrt. Vier junge Schauspieler komplettieren die Besetzung der Neuproduktion
NEUNZEHNHUNDERT - Ein ewiges Lied
Ein Lichtstrahl
Mimodram mit Klavierbegleitung von Alexander Zemlinsky
Verklärte Nacht
von Arnold Schönberg
Das Lied von der Erde
Eine Sinfonie von Gustav Mahler / Uraufführung der Fassung für Kammerensemble von Jens Joneleit
Auftragswerk der Oper Frankfurt
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Yuval Zorn;
Regie: Elisabeth Stöppler
Mitwirkende: Tanja Ariane Baumgartner (Alt), Shawn Mathey (Tenor),
Dorothea Ratzel, Ludmilla Heilig, Kai Meyer, Michael Ernst Kleine (Darsteller)
Weitere Vorstellungen: 12., 15., 17., 20., 21., 23. Januar 2011
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Die Produktionen im Bockenheimer Depot werden gefördert von der Aventis Foundation
Preise: € 12 bis 50 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)