
05. und 27. FEBRUAR, 19.30 UHR
CLOWNS IN DER NACHT
Clowns in der Nacht ist ein deutscher Dokumentarfilm von 1992 über die ersten zehn Jahre des Theater an der Ruhr. Die technische Qualität entspricht nicht mehr unbedingt unseren heutigen Standards. Die künstlerische Qualität des Films und der Inszenierungen Robertos Ciullis sind aber dennoch zu erleben.
Zentral begleitet wird der Probenprozess zu Maxim Gorkis Nachtasyl, es offenbart sich das Regieverständnis Roberto Ciullis: Werke der Klassiker wie der Moderne überleben ihre Zeit insbesondere durch die jeweils der Gegenwart verpflichtete Interpretation. Konsequent konfrontiert denn auch der Film unter anderem König Ödipus von Sophokles, Handkes Kaspar, Brechts Die Dreigroschenoper oder Becketts Glückliche Tage, Warten auf Godot sowie Tschechows Drei Schwestern mit der Plakatkampagne von United Colors of Benetton und der 1991er Revolte in Los Angeles aufgrund von rassistisch motivierter Polizeigewalt.
06. FEBRUAR 19.30 UHR
DER RÖMISCHE KOMPLEX - Appunti per una Germania
Um Ihnen einen Vorgeschmack auf die hoffentlich bald stattfindende Live-Premiere von GERMANIA. RÖMISCHER KOMPLEX (UA) geben zu können, hat der Regisseur Simone Derai mit seinem Team ein Projekt „DER RÖMISCHE KOMPLEX - Appunti per una Germania“ entwickelt, das inhaltlich und ästhetisch GERMANIA. RÖMISCHER KOMPLEX umkreist. Das Onlineformat ist eine poetische Befragung willkürlich gezogener Grenzen und deren Überschreitung. Es ist ein Plädoyer für das eigene im Fremden und für das Fremde im Eigenen. Und ganz nebenbei, eröffnet es einen ungewöhnlich subtilen Einblick in den Entstehungsprozess einer Inszenierung.
12. FEBRUAR 19.30 UHR
KASIMIR UND KAROLINE (1985) - Ödön von Horváth
Eine Aufzeichnung des WDR von 1985 (Fernsehregie: Roberto Ciulli).
Horváth skizziert eine Welt in Folge der Weltwirtschaftskrise von 1929, in der die Mentalität der handelnden Personen den aufkommenden Nationalsozialismus erahnen lassen. Und er tut dies mit der ihm eigenen wunderbar verwickelten Sprache, mit der er alle seine von ihm sogenannten Volksstücke schrieb. Durch sie gewinnen sie ihre ausdrückliche Komik.
13. FEBRUAR 19.30 UHR
DER NEUE PROZESS – PETER WEISS
Premiere: März 1983 in Koproduktion mit der Freien Volksbühne Berlin, Aufzeichnung des WDR.
Josef K. wird befördert. In rasantem Tempo steigt er auf. Herr K. weiß selbst aber nicht, warum man ihn in das bedeutende Amt des Direktors eingesetzt hat. Die Machtansprüche des riesigen Konzerns weiten sich immer weiter aus, bis er sogar auf der Regierungsebene alle Fäden in der Hand hält und über Krieg und Frieden entscheiden kann. Das Personal des Konzerns scheint dabei beliebig ausgetauscht zu werden, allein Herr K. scheint unverzichtbar. Und bevor selbst er unter die Räder des Kapitalismus kommt, erfährt er auch den Grund: Er leiht der Firma sein Gesicht, das nach jahrelangem geflissentlichen Arbeiten zu einem Aushängeschild der Moral wurde.
19. FEBRUAR 19.30 UHR
antigone. ein requiem – THOMAS KÖCK
„Simone Thomas “antigone” besticht als eine unzeitgemäß ernsthafte Ensembleleistung, fein gearbeitet, exakt gespielt, politisch durchdacht und mit großer Ruhe präsentiert. Der latent skurrile Dauerkontrast dieser Spielweise zum Glitzern der Gäste und dem Talkshow-Setting schärft den Blick auf die verhandelten Inhalte. Zugleich wird man zum Publikum eines Showformats, das von seinem aufklärerischen Gestus lebt, letztlich aber aus Leid nur abstumpfende Unterhaltung generiert.“ Theater heute, Cornelia Fiedler
20. FEBRUAR 19.30 UHR
RALPH HAMMERTHALER'S ZEIT FÜR ZUKUNFT #6 (Wiederholung vom 13.06.20)
Das Klima und das Meer, als Gast: Antje Boetius (Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven)
Wohnzimmerkonzert: Günther Harder
28. FEBRUAR 19.30 UHR
RALPH HAMMERTHALER'S ZEIT FÜR ZUKUNFT #10
Projekt Verkehrswende, Gast: Christian Hochfeld (Direktor Agora Verkehrswende)
In Deutschland gibt es 47,7 Millionen Autos auf den Straßen, davon gerade mal 83.000 Elektroautos. Und der Verkehr, in dem der private Pkw ungebrochen favorisiert wird, nimmt weiter zu. In einer kürzlich erschienenen Studie zieht Christian Hochfeld nüchtern Bilanz: „Die Mobilitätswende zeichnet sich in Zahlen noch nicht ab.“ Hoffnung macht allein, dass junge Erwachsene zunehmend aufs Auto verzichten und dass Fahrräder generell populärer werden. Christian Hochfeld gibt Auskunft über die Chancen der Elektromobilität, über Alternativen von Bus und Bahn, über infrastrukturelle Maßnahmen und die Stadt der Zukunft.
Christian Hochfeld ist seit Februar 2016 Direktor der Agora Verkehrswende. Zuvor leitete er bei der Deutschen Gesellschaft für Zusammenarbeit (GIZ) das Programm für Nachhaltigen Verkehr in China. Seit 2015 ist er Mitglied des Internationalen Beirats der chinesischen Plattform Elektromobilität. Von 2004 bis 2010 gehörte er zur Geschäftsführung des Öko-Instituts. Hochfeld ist Diplom-Ingenieur; an der Technischen Universität Berlin studierte er technischen Umweltschutz.