Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Nationaltheater Mannheim: "Stiffelio" von Giuseppe VerdiNationaltheater Mannheim: "Stiffelio" von Giuseppe VerdiNationaltheater...

Nationaltheater Mannheim: "Stiffelio" von Giuseppe Verdi

Premiere am 29. März, 19.30 Uhr, Opernhaus. -----

Er ist protestantischer Prediger – aber er ist auch Ehemann. Als Stiffelio feststellen muss, dass seine Frau ihn mit einem anderen Mann betrogen hat, ist er taub für ihre Bitte um Vergebung und verlangt eine Scheidung. Lina sieht hierin eine Chance, denn wenn Stiffelio ihr als Mann nicht zuhört, so muss doch der Seelsorger die Worte einer reuigen Sünderin vernehmen.

 

»Verziehen!« ist das zentrale Wort im letzten Finale – selbst wenn der Weg der zwischenmenschlichen Vernichtung niemals verlassen wurde. Handlungsort dieser Abschlussszene ist ein protestantischer Kirchenraum, im Mittelpunkt steht eine Bibelpassage, was musikalische Konsequenzen mit sich bringt. Verdi inszeniert auf der Bühne einen liturgischen Vorgang, der fast ins Mystische hineingreift. Doch das Verstummen Linas in diesem Finale negiert ein lieto fine, es ist ein kompromisslos-offener Schluss.

 

Die wenigsten Zeitgenossen sahen die Oper in dieser Fassung auf der Bühne. Drei Tage vor der Uraufführung am 16. November 1850 mussten entscheidende Änderungen vorgenommen werden, da sich, so berichtet ein Triester Kritiker, dem »kirchlichen Zensor […] die allerkatholischsten Eingeweide herumdrehten.« Stiffelio versank in der Vergessenheit und erst 2003 konnte die Originalfassung mit Hilfe autographer Fragmente wieder rekonstruiert werden.

 

Musikalische Leitung: Alois Seidlmeier

Inszenierung: Regula Gerber

Bühne: Roland Aeschlimann

Kostüme: Andrea Schmidt-Futterer

Licht: Bernard Häusermann

Choreografie: Guido Markowitz

Dramaturgie: Merle Fahrholz

Chor: Tilman Michael

 

mit Ludovica Bello, Galina Shesterneva* / Ludmila Slepneva; Michail Agafonov / Martin Muehle*, Thomas Berau* / Jorge Lagunes, Uwe Eikötter / Benedikt Nawrath*, Sung Ha* / Peter Maruhn, David Lee / Juhan Tralla*

 

*Premierenbesetzung

 

Die nächsten Vorstellungen: 5. (B-Premiere) und 9. April

 

www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150

 

 

 

 

 

Sandra Strahonja

 

-Pressesprecherin Oper und Schauspiel-

 

 

 

Nationaltheater Mannheim

 

Mozartstr. 9

 

68161 Mannheim

 

Tel: 0621 – 16 80 444

 

Fax: 0621 – 16 80 443

 

www.nationaltheater-mannheim.de

 

 

 

image001.jpg

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 9 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑