Falstaff, der Ritter, lebt unritterlich ausschweifend. Seine ungehemmten Triebe, seine dreiste Schlitzohrigkeit und sein geliebter Bauch, der von den anderen spöttelnd getadelt wird, zeugen von einer reizvollen und beneidenswerten Anarchie. Doch Sir John Falstaffs Provokationen sind vor allem bedrohlich für die Behaglichkeit des bürgerlichen Lebens: So etwas darf es nicht geben, er muss weg. Als die Frauen von Windsor ihre Chance wittern, begeben sie sich in den Kampf gegen seine Unanständigkeit.
»Eine ungeheure Explosion des Lachens«, so beschreibt es der Librettist Arrigo Boito, steht am Ende von Verdis singulärer Komödie. Dabei zielt Verdis Komposition nicht auf ein harmloses Verziehen der Mundwinkel, sondern auf eine existentielle Lächerlichkeit. Verdis Gelächter ist beunruhigend hell und wirft tiefe Schatten.
Musikalische Leitung: Dan Ettinger – Inszenierung: Christof Nel - Szenische Analyse: Martina Jochem – Bühne: Roland Aeschlimann – Kostüme: Barbara Aigner – Dramaturgie: Merle Fahrholz - Chor Tilman Michael
mit Astrid Kessler / Iris Kupke (Mrs. Alice Ford), Tamara Banješević / Eunju Kwon (Nannetta), Evelyn Krahe / Edna Prochnik (Mrs. Quickly), Ludovica Bello / Marie-Belle Sandis (Mrs. Meg Page); Thomas Jesatko / Karsten Mewes (Sir John Falstaff), Nikola Diskić / Lars Møller (Ford), David Lee / Juhan Tralla (Fenton), Uwe Eikötter (Dr. Cajus), Benedikt Nawrath (Bardolfo), Bryan Boyce / Sebastian Pilgrim (Pistola), Harald Beutelstahl, Ralph Opferkuch, Dennis Rehner
die nächste Vorstellungen: 20. (B-Premiere) und 27. Dezember, 10. und 17. Januar 2014
www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150