Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge: Vor der Stadt, in der der Sultan Saladin herrscht, liegen die Tempelritter, die Jerusalem zurückerobern wollen. Der wohlhabende Jude Nathan kehrt von einer Geschäftsreise zurück und erfährt, dass seine Pflegetochter Recha von einem Tempelherrn aus seinem brennenden Haus gerettet wurde. Die Jüdin und der Christ verlieben sich ineinander – und dann wird Nathan zum Sultan bestellt, der Antwort auf eine delikate Frage verlangt: Welcher Glaube ist der einzig wahre und richtige?
Über 200 Jahre alt, hat Nathan der Weise, Gotthold Ephraim Lessings berühmter Aufruf zu Toleranz und Menschlichkeit, nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Im Gegenteil: Angesichts immer neuer, auch religiös grundierter Konflikte und zunehmend radikaler gesellschaftlicher Tendenzen, sind die Fragen, die das Stück und seine berühmte Ringparabel aufwerfen, dringlicher denn je. Der Leitende Schauspielregisseur Dominique Schnizer befragt Lessings dramatisches Gedicht aus heutiger Sicht: Sind wir seiner Utopie nähergekommen oder wird sie für immer ein Traum bleiben angesichts einer Welt, die sich so gar nicht tolerant und friedfertig zeigen will?
Inszenierung Dominique Schnizer
Bühne/Kostüme Christin Treunert
Dramaturgie Jens Peters
Sultan Saladin Andreas Möckel
Sittah, seine Schwester Marie Bauer
Nathan, ein reicher Jude Ronald Funke
Recha, seine angenommene Tochter Elaine Cameron
Daja, eine Christin, aber im Haus des Juden Cornelia Kempers
Ein Tempelherr Niklas Bruhn
Al-Hafi Oliver Meskendahl
Der Patriarch Klaus Fischer
Ein Klosterbruder Johannes Bussler
Volk Projektgruppe Nathan