Erzählt wird die Geschichte der Marketenderin Anna Fierling, genannt Mutter Courage, die versucht, im Krieg ihre kleinen Geschäfte zu machen. Den Krieg lässt die Courage sich nicht madig machen, denn er ernährt sie und ihre drei Kinder. Aufpassen muss sie nur vor den Militärs, die ihre Söhne mit falschen Versprechungen in den sicheren Tod locken wollen. Aber die Courage weiß vom falschen Spiel um „schöne Kappen und Stulpenstiefel“ und redet Klartext, wann immer sie kann, denn Mutter Courage ist eine „Hyäne des Schlachtfelds“.
Viel bequemer ist es natürlich, auf der sicheren Seite zu bleiben, nicht zu springen, weiter zu beobachten, weiter zu schauen und nicht zu traurig zu werden, bevor man stirbt. Das fasziniert mich bei Brecht, dass seine Texte diesen Vergegenwärtigungsmoment, diese Gegenüberstellung wagen und sich nicht in Poesie auflösen. THOMAS SCHMAUSER
MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER
von Bertolt Brecht mit Musik von Paul Dessau
Regie und Bühne: Thomas Schmauser,
Kostüme: Estelle Cassani,
Musikalische Leitung: Ivica Vukelic,
Licht: Jürgen Kolb,
Dramaturgie: Matthias Günther,
Mit: Peter Brombacher, Leonard Klenner , Lena Lauzemis, Christian Löber, Stefan Merki, Ivica Vukelic, Ursula Werner
Karten unter 089/233 966 00 / www.muenchner-kammerspiele.de