Jedoch mehr zum Zeitvertreib als mit ernsthaften Absichten, denn beide haben blaues Blut, und damit eine Wirtin heiraten? Nein, es geht um amouröse Abwechslung und noch viel mehr darum, sich gegenseitig zu übertrumpfen beim Werben um eine Frau. Der eine hat Geld, der andere keins, dafür aber den höheren Titel. Weder Geld noch Titel hat Fabrizio, der Kellner. Aber Absichten hat er, und zwar ernsthaftere als die beiden eitlen Gockel. Keine Absichten, dafür Geld und Titel hat der Cavaliere di Ripafratta. Ein Gast, auf den Mirandolinas Charme keine Wirkung zu haben scheint, und der aus seiner Verachtung dem weiblichen Geschlecht gegenüber keinen Hehl macht? Nicht möglich. Zwangsläufi g entbrennt Mirandolinas weiblicher Ehrgeiz…
Regisseurin Heidemarie Gohde versetzt die Handlung in das Italien der 50er Jahre, eine Zeit, in der das Gerangel um Adelstitel noch größer war als heute. In den 50ern erlebten die Badeorte an der Adria ihren großen touristischen Aufschwung, die deutsche Italiensehnsucht war groß und biedere Moralvorstellungen wurden unterhöhlt von so manchem Skandal. Zum Gasthaus der Protagonistin wird das Festzelt am Leinritt, in dem Fabrizio zum Barmann wird und auch eine Musikbox natürlich nicht fehlen darf, genauso wenig wie italienische Schlager aus dieser Zeit…
Inszenierung: Heidemarie Gohde | Ausstattung: Jens Hübner
Mit: Verena Ehrmann, Aline Joers, Sybille Kreß; Thomas Jutzler, Gerald Leiß,
Patrick L. Schmitz, Florian Walter
Vorstellungen: 5. – 7., 10. – 14., 19. – 21., 24. – 27. Oktober