„One Week Stand“, die zeitgenössische, genre- und stilübergreifende Tanzreihe des MichaelDouglas Kollektivs wird im Oktober 2012 zum dritten Mal stattfinden. Das Performance Research Project, das sich, innerhalb von nur einer Woche, mit instinktiver Kreativität im künstlerischen Schaffensprozess auseinandersetzt und die Möglichkeiten von Tanz in diesem sehr begrenzten Erarbeitungszeitrahmen auslotet. Im Anschluss an die Aufführungen öffnet sich das Kollektiv, in Form von dialogischen Gesprächen, dem Publikum.
In diesem Jahr wird es drei Projektteile geben, die im Oktober und Dezember 2012 gezeigt werden. Als Gäste kollaborieren diesmal der Improvisationsexperte Martin Sonderkamp, der renommierte Architekt Michael Steinbusch und Sharon Smith/Simon Will, von der international erfolgreichen Performance-Gruppe God Squad, für jeweils eine Woche, mit den Tänzern des MichaelDouglas Kollektivs.
Das leitende Thema von „One Week Stand 2012“ wird die Frage sein – Wie arbeitet und denkt man in einem Kollektiv? Um dieser Frage nach zu spüren wird der Improvisationsexperte Martin Sonderkamp, mit den Mitgliedern des MichaelDouglas Kollektivs, an Techniken des Bewegungsflusses arbeiten und dabei vermitteln, wie man das Bewusstsein für Zeit und Raum nutzen kann, um Ideen mit Tanzkörpern und dem sie umgebenden Raum Gestalt zu verleihen. Der Architekt Michael Steinbusch wird dagegen mit dem Kollektiv seine “Architectural Thinking Tools” teilen, dabei werden neue Herangehensweisen an Themenstellungen und die Kreation von Bewegungen entwickelt. Unterstützt werden seine Theorien und Gedanken von dem Kollektiv-Mitglied Georg Reischl und seinem Body awareness Training. Steinbusch wird das Kollektiv übrigens über die einwöchige Probenarbeit hinaus weiter begleiten, da er das Kommunikationsverhalten der Mitglieder über einen längeren Zeitraum wissenschaftlich untersuchen wird.
Was die Mitgliedern der Performance-Gruppe God Squad mit dem MichaelDouglas Kollektiv anstellen werden ist dagegen noch ungewiss, ganz sicher wird es aber spektakulär, da sie sich eine neue Welt der Performance und des Sprechens auf der Bühne vorgenommen haben.
„One Week Stand 2012“ stellt eine Weiterentwicklung eines zunächst 2009 von Michael Maurissens (Tänzer, Choreograf und Koordinator von Pretty Ugly) entwickelten Konzepts dar. Dieses wurde 2010/2011 mit großem Erfolg vom MichaelDouglas Kollektiv aufgenommen. Es entstanden Werke zu den Themen Improvisation, Choreografie, Multimedia, Musik und Text, mit den Choreografen Georg Reischl, Stephanie Thiersch, Prue Lang, Stefan Dreher, Fabrice Mazliah und dem Media Künstler Ludwig Kuckartz. Die im Rahmen von „One Week Stand 2010“ realisierte Arbeit „Timepiece“ von Prue Lang wurde für den Kölner Tanztheaterpreis nominiert. Darüber hinaus stößt die Reihe auch auf überregionales Interesse: das Tanzlabor 21 in Frankfurt am Main wird im Rahmen seines Artists in Residence-Programms wieder eine Produktion zu Proben und Aufführungen einladen. Mit den Arbeiten von Stefan Dreher und Fabrice Mazliah („One Week Stand 2011“) gastierte das Kollektiv auch in der Brotfabrik in Bonn.
Beteiligte Künstler:
Tanz und Organisation: Michael Maurissens, Douglas Bateman
Tanz: Sabina Perry, Adam Ster, Inma Rubio Thomas, Kristina Veit
Musikperformance: Handwerk Ensemble
Improvisation: Martin Sonderkamp
Architektur: Michael Steinbusch
Performance: Sharon Smith und Simon Will