Dieser Konflikt wird einerseits durch eine schicksalhafte Begegnung mit dem Bauernführer Schwalb und dessen kindlicher Tochter Regina befeuert, die inmitten des kriegerischen Aufstands vor der Gefangennahme durch die Soldaten fliehen, als auch von der Sehnsucht der Bürgerstochter Ursula Riedinger, die davon träumt, Mathis‘ Frau zu werden. Als der Kardinal entgegen besseren Wissens die Entscheidung trifft, die Bücher der Lutheraner verbrennen zu lassen, kehrt Mathis dem Hof den Rücken, um auf Seiten der Bauern in den Krieg zu ziehen.
Schnell mit dem hässlichen Gesicht dieses Kampfes konfrontiert, erlebt Mathis das letzte große Gefecht zwischen den Bauern und den kaiserlichen Truppen, bei dem Schwalb getötet wird, Regina und Mathis jedoch wie durch ein Wunder überleben. Mathis flieht mit Regina in den Odenwald. Dort hat er eine Vision. Es ist die Versuchung des heiligen Antonius und dessen Begegnung mit dem heiligen Paulus. Jetzt begreift Mathis seinen Auftrag: Er hat sich entschieden und wird malen, was er in seinen Visionen gesehen hat.
Im Kontext des Reformationsjahres zieht sich das Thema Religion und Gesellschaft als Leitfaden durch die Spielzeit 2017.18. Michael Schulz greift dabei erneut ein zentrales gesellschaftliches Thema in seiner Regiearbeit auf, denn die Frage des Künstlers nach seinem politischen Beitrag in der Gesellschaft ist so alt wie die Kunst selbst. Paul Hindemith stellte sie sich angesichts der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 und komponierte nicht zuletzt als Reaktion darauf seinen „Mathis“, das Schlüsselwerk seiner Biografie.
Libretto vom Komponisten | UA 1938 | In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Rasmus Baumann
Michael Schulz
Heike Scheele
Kostüm
Renée Listerdal
Dramaturgie
Gabriele Wiesmüller
Patrick Fuchs
Alexander Eberle
Mit
Albrecht von Brandenburg
Martin Homrich
Mathis, Maler in seinen Diensten
Urban Malmberg
Lorenz von Pommersfelden
Joachim G. Maaß
Wolfgang Capito
Edward Lee
Riedinger
Luciano Batinić
Hans Schwalb
Tobias Haaks
Truchseß von Waldburg
Jacoub Eisa
Sylvester von Schaumberg
Tobias Glagau
Der Pfeifer des Grafen
N. N.
Ursula, Riedingers Tochter
Yamina Maamar
Regina, Schwalbs Tochter
Bele Kumberger
Gräfin Helfenstein
Almuth Herbst
01. Nov. 2017 18:00-21:00 Uhr
09. Nov. 2017 19:30-22:30 Uhr
12. Nov. 2017 15:00-18:00 Uhr
26. Nov. 2017 18:00-21:00 Uhr
10. Dez. 2017 18:00-21:00 Uhr
30. Dez. 2017 19:30-22:30 Uhr