Auch Masepas Hinweis, die Liebe beruhe auf Gegenseitigkeit und Maria sei vielleicht von ihm schwanger, beruhigt die Situation nicht. Die Eltern stellen Maria vor eine äußerst schwierige Wahl: Bleibt sie bei ihrer Familie und auch bei ihrem Jugendfreund Andrej, oder entscheidet sie sich für Masepa, den sie liebt, und wird dafür von ihrer Familie verstoßen? Marias Flucht mit ihrem Geliebten setzt eine schier endlose Spirale von Intrigen, Gewalt, privaten und politischen Machtspielen, Verrat, Verletzungen und Tod in Gang. Trotz der unzähmbaren Brutalität, die ihn bis zur Selbstvernichtung führt, wirbt Masepa um Verständnis, dass seine Liebe zu Maria echt und gut ist. Zurück bleibt Maria, die in geistiger Umnachtung ein berührendes Wiegenlied anstimmt.
Peter Tschaikowski (1840-1893) berührte Masepas Schicksal persönlich in zweierlei Hinsicht. Zum einen waren seine Vorfahren, ukrainische Kosaken, selbst in der Schlacht gegen die Schweden bei Poltawa 1709 umgekommen. Er kannte die Gegend gut. Zum anderen fand er sich, wie persönliche Briefe aus dieser Zeit bezeugen, mit seiner eigenen unbewältigten emotionalen Verwirrung in den moralischen Zweifeln der Protagonistin wieder.
Die 1884 in Moskau uraufgeführte, von großer Leidenschaft und Tragik geprägte Oper stand zuletzt in der Spielzeit 1948/49 in Gera auf dem Spielplan.
Libretto von Peter Tschaikowski und Viktor Burenin
nach dem Gedicht Poltava von Alexander Puschkin
Musik von Peter Tschaikowski
Deutsch von Lina Esbeer
Die nächsten Termine
Musikalische LeitungLaurent Wagner
InszenierungKay Kuntze
Bühne, KostümeMartin Fischer*
ChoreinstudierungHolger Krause
DramaturgieNastasia Tietze*
MasepaJohannes Beck
KotschubejUlrich Burdack
Ljubow, seine FrauChristel Loetzsch
Anne Schuldt*
Maria, beider TochterAnne Preuß
AndrejHans-Georg Priese
OrlikAndrii Chakov **
IskraDu Wang*
Ein betrunkener KosakAlexander Voigt
* als Gast
** Thüringer Opernstudio
So 30.04.2017 / 14:30 Uhr
Großes Haus Gera
Fr 19.05.2017 / 19:30 Uhr
Großes Haus Gera
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