Mit seiner Fragment gebliebenen Erzählung beschreibt Georg Büchner einen Zustand von Entfremdung und Verlorenheit, der auch ihm wohlbekannt gewesen sein dürfte: Lenz will dem Leben und den damit verbundenen Zwängen und Ängsten entfliehen – und zunächst scheint die Flucht in die Natur ihm auch Ruhe und Seelenfrieden geben zu können. Doch das Hereinstürzen der Realität bleibt nicht aus und so übermannt ihn dann doch die wilde Düsternis: Gegen den in sich selbst tobenden Sturm kommt Lenz nicht an.
Büchners Erzählung wird oftmals als Beschreibung eines Schizophrenen gelesen, doch Lenz ist viel mehr als das: Es ist die Suche eines jungen Menschen nach dem Sinn seines Daseins in der Welt. Ein Thema, das damals wie heute junge Menschen angeht und umtreibt, denn die Frage »Woher komme ich und wo will ich hin?« beschäftigt auch die sogenannte Generation Y – die Aktualität des Lebensgefühls eines Lenz berührt einen noch immer im Innersten.
Die junge Regisseurin Nele Weber inszenierte bereits am Düsseldorfer Schauspielhaus und war Stipendiatin des 52. Internationalen Forums des Theatertreffens der Berliner Festspiele. Lenz wird in ihrer Regie als Einpersonenstück im hoffmannkeller zur Premiere kommen und dabei die Musikalität und Intensität der Sprache Büchners ins Zentrum der Inszenierung stellen.
Inszenierung und Ausstattung Nele Weber
Dramaturgie Sabeth Braun
10.11.2017 20:30 | hoffmannkeller
17.11.2017 20:30 | hoffmannkeller
22.11.2017 20:30 | hoffmannkeller
30.11.2017 20:30 | hoffmannkeller