»Leaving Carthago« ist dieses Stück über die Heldenreise »einer Seefahrerin, die zu neuen Ufern aufbricht.«
Das ist zumindest die Antwort, die sich Pina Bergemann überlegt hat, sollte sie auf das Projekt angesprochen werden. War es der Druck der Gesellschaft, der Pina B. dazu veranlasst hat, ihren Lebenslauf zu fälschen, oder füttert sie mit diesem Vorgang die Erwartungshaltung derselben? War es gar eine Heldinnentat, die Pina Bergemann davor bewahrt hat, sich für nur eines, Kind ODER Karriere, entscheiden zu müssen?
Sechs Jahre nach der erfundenen Premiere wird »Leaving Carthago« nun doch das Licht der Welt erblicken. Zusammen mit der Autorin Anna Gschnitzer entwirft Pina Bergemann eine Reflexion über den Druck, dem Frauen mit Kindern noch immer ausgesetzt sind. Es geht um den Gender Care Gap, die Lücke im Lebenslauf und das Sichtbarmachen unsichtbarer Arbeit. Es geht um die Wut, die in weiblich gelesenen Körpern steckt und warum wir glauben, Freiheit und Fürsorge würden einander ausschließen. Und welch besseren Ort für dieses Stück könnte es geben als das Theater, an dem sich Pina Bergemann vor einiger Zeit mit ihrem gefälschten Lebenslauf beworben hat: Das Theaterhaus Jena.
Von und mit: Pina Bergemann, Dorothea Arnold, Ella Gaiser
Chor der Mütter: Kristin Bohn, Louise Büche, Katja Flade-Radatz, Marie Grätz, Andrea Hesse, Leonie Kehmann, Helene Kreysa, Christina Neuss, Silvia Rißner
Idee: Pina Bergemann
Textfassung und Konzept: Anna Gschnitzer
Regie: Pina Bergemann
Endregie: Babett Grube
Bühne und Kostüme: Bettina Kirmair
Dramaturgie: Anne Sonnenfroh
Leitung Sprechchor: Caro Mendelski
Vorstellungen: 20.04, 20:00 Uhr (Öffentliche Probe), 21.04, 20:00 Uhr (Premiere), 22.04., 20:00 Uhr, 23.04., 20:00 Uhr, 27.04., 20:00 Uhr, 28.04., 19:00 Uhr, 29.04., 19:00 Uhr, 30.04., 19:00 Uhr, 07.05.2022, 20:00 Uhr