Das Stück basiert auf dem 1848 erschienenen gleichnamigen Roman, in dem der französische Schriftsteller in Rückblenden die halbbiographische Romanze zwischen dem bürgerlichen Armand Duval und der todkranken Edelprostituierten Marguerite Gautier (bei Verdi: Violetta Valéry) erzählt. Die Schwindsucht und die an den gesellschaftlichen Schranken scheiternde Liebe lassen die Kameliendame zu „einem seelenlosen Körper, einem gedankenlosen Etwas“ werden.
Verdi will die einzige Oper, die zu seiner Zeit spielt, zunächst „Amore e morte“ nennen, ändert dann aber auf Druck der venezianischen Zensur den Titel in „La Traviata“ („Die vom rechten Weg
Abgekommene“). Dabei ist die Verschränkung von Eros und Thanatos, von „Liebe und Tod“ in der mit Ausnahme weniger Szenen ständig präsenten Figur Violettas wesentlich für das Werk. Die geradezu filmische Dramaturgie und die auf das innere Drama der Protagonistin, ihre Leidenschaft, Krankheit und ihr Sterben konzentrierte Musik entwerfen das Seelengemälde einer einsamen Frau. Sie geht zugrunde an den inneren Widersprüchen und restriktiven Moralvorstellungen, die nicht zuletzt
Alfredos Vater Giorgio Germont verkörpert.
Die Uraufführung am 6. März 1853 im Teatro La Fenice in Venedig endet wohl auch wegen der provokativen Aktualität und ethischen Brisanz der Handlung in einem totalen Fiasko. Trotzdem oder gerade deswegen entwickelt sich „La Traviata“ als „Sängerin-Oper“ zu einem Publikumsrenner und einer besondere Herausforderung für avancierte Musiktheaterregisseure.
Musikalische Leitung Mirga Gražinytė-Tyla
Regie Jetske Mijnssen
Bühne Katrin Bombe
Kostüme Katrin Wittig
Chor Zsolt Czetner
Dramaturgie Nils Szczepanski
Violetta Miriam Clark / Adréana Kraschewski – Flora / Annina Claude Eichenberger – Alfredo Adriano Graziani – Germont Aris Argiris / Michele Govi – Gastone Andries Cloete – Barone Douphol Wolfgang Resch – Dottor Grenvil Kai Wegner – Marchese d'Obign y, Domestico di Flora , Commisionario Dietmar Renner / Iyad Dwaier – Giuseppe , Servo di Violetta Mariusz Chrzanowski / Andres Del Castillo
mit dem Chor KonzertTheater Bern
und dem Berner Symphonieorchester
weitere Vorstellungen: 19., 23., 30. Nov. | 03., 05., 18., 21., 27., 31. Dez. 2013 | 03.,
11., 14., 17., 26., 28. Jan. | 16. Feb. 2014
Einführung jeweils 30 Min. vor Vorstellungsbeginn (ausser Premiere