In seinem letzten Bühnenwerk begleitet Meyerbeer seinen Helden Vasco da Gama auf dem Seeweg nach Indien – einen Helden, der neben seiner Ruhmsucht kein anderes Gefühl gelten lässt. Darunter leidet auch die madagassische Königin Sélica, die „Afrikanerin“, die sich in da Gama verliebt hat. Schmerzhaft muss sie erkennen, dass er in ihr wenig mehr als ein exotisches Schaustück sieht.
Ein kritischer und zugleich anrührender Blick auf die Frühgeschichte des Kolonialismus, der im 19. Jahrhundert seinen letzten, ruhmlosen Höhe-punkt erreichte. Es war auch das Zeitalter des aufkommenden Nationalismus, in dem die Komponisten auf der fieberhaften Suche nach dem originären Musikstil ihrer Nation waren. Meyerbeer dagegen strebte die Synthese der musikalischen Errungen-schaften Europas an, die er kraft seines Genies in lebendigem Musiktheater zusammenfügen konnte. „Die Politik trennt, die Kunst eint.“, hieß es folgerichtig in der Totenrede auf Giacomo Meyerbeer, der 1864 inmitten der Probenarbeit zur „Afrikanerin“ verstarb.
Musikalische Leitung Samuel Bächli
Inszenierung Andreas Baesler
Bühne Andreas Wilkens
Kostüme Susanne Hubrich
Chor Christian Jeub
Dramaturgie Wiebke Hetmanek
Don Pédro Joachim Gabriel Maaß
Don Diégo Nicolai Karnolsky
Inès Leah Gordon
Vasco da Gama Christopher Lincoln
Don Alvar Daniel Wagner
Nélusko Jee-Hyun Kim
Sélika Hrachuhí Bassénz
Oberpriester des Brahma Melih Tepretmez
Anna Nadine Trefzer
Großinquisitor Vladislav Solodyagin
Termine: (Datum / Uhrzeit)
20.04.2008 / 18:00; 24.04.2008 / 19:30; 27.04.2008 / 18:00;
08.06.2008 / 18:00; 15.06.2008 / 15:00; 19.06.2008 / 19:30