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Konzertante Aufführung von »Sancta Susanna« bei Sonderkonzert mit Simone Young in Hamburg

Sonderkonzert der Philharmoniker Hamburg, Laeiszhalle (Großer Saal), Sonntag, 26. Februar 2006, 11.00 Uhr

Angela Denoke zu Gast bei den Philharmonikern Hamburg

 

Im Sonderkonzert der Philharmoniker Hamburg am Sonntag, den 26. Februar, vertieft Generalmusikdirektorin Simone Young mit einer konzertanten Aufführung von »Sancta Susanna« ihre Auseinandersetzung mit Paul Hindemith, mit dessen »Mathis der Maler« sie zu Beginn der Opernsaison für Aufsehen gesorgt hatte.

Hinzu kommen die »Drei Gesänge«, in denen Hindemith der Atmosphäre des Ersten Weltkrieges musikalisch beklemmenden Ausdruck verleiht. Beide Kompositionen bringen ein Wiederhören mit der Sopranistin Angela Denoke, die nach ihrer Ausbildung in Hamburg Weltkarriere gemacht hat und bereits an den Opernhäusern in Wien, Amsterdam, Paris, London und New York zu Gast war. Zu den großen Momenten in ihrer Karriere zählt die Marie in Peter Konwitschnys »Wozzeck«-Inszenierung an der Hamburgischen Staatsoper – eine Partie, die die »Sängerin des Jahres 1999« (Opernwelt) auch schon bei den Salzburger Festspielen interpretierte. Im Konzertbereich trat sie zuletzt mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Daniel Barenboim und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra auf. An ihrer Seite sind bei »Sancta Susanna« zwei Mezzosopranistinnen zu erleben, die seit mehreren Jahren als Ensemblemitglieder in den verschiedensten Opernproduktionen an der Dammtorstraße auf sich aufmerksam machen:

Katja Pieweck und Olive Fredricks. Den Chor bilden Studenten der Musikhochschule Hamburg.

 

Als »Sancta Susanna« 1925 im Hamburger Stadttheater erstaufgeführt wurde, gab es einen Skandal. Kirchen und Rechtsparteien verhinderten den Verbleib des Werkes im Spielplan, und die Rede vom »Bürgerschreck Hindemith« machte die Runde. Als provokant galt das Werk, weil sich ganz im Sinne der schwarzen Romantik in »Sancta Susanna« übereifrige Religiosität und erotisches Verlangen vereinen. Der 25-minütige Einakter zählt heute zu den schönsten und leidenschaftlichsten Partituren des Komponisten.

 

Als drittes Werk steht bei der Matinee Richard Strauss’ Sinfonische Dichtung »Tod und Verklärung« auf dem Programm – auch dies ein Werk an der Grenze zur Provokation, denn was mochte schon ein 25-jähriger aufstrebender Komponist von diesen Themen wissen? Und doch hat die musikalische Schilderung vom Sterben des Körpers und Überleben der Seele nicht nur die zeitgenössischen Hörer fasziniert, sondern auch Generationen nach ihnen. Und dass die Farbenpracht und Flexibilität des Strauss’schen Orchesters Hindemith anzog, wird in diesem Konzert jedermann sinnlich nachvollziehen können.

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