Goneril und Regan beteuern ihre Liebe und erhalten ihren Teil. Als Cordelia, die Lieblingstochter, sich weigert, öffentlich ihre Liebe zu dem Vater zu beschwören, verstößt der jähzornige König sie.
Ein Graf hat zwei Söhne: einen ehelichen, Edgar, einen unehelichen, Edmund. Als er die Zeit gekommen fühlt, will er den unehelichen Edmund anerkennen und bei Hof einführen. Der aber dankt es seinem Vater, indem er seinen Bruder Edgar mit gefälschten Briefen als Verräter hinstellt, woraufhin der Alte seinen ehrlichen und ehelichen Sohn verstößt.
Der Jähzorn des einen und die Leichtgläubigkeit des anderen Vaters zeitigen dasselbe Resultat: Die Intriganten kommen an die Macht und das Königreich kommt in die Hände skrupelloser Abenteurer.
Der König und der Graf aber irren durch ein wüstes Ödland, dem Sturm und der Verzweiflung preisgegeben. Was wie ein Märchen anfängt, endet wie der Jüngste Tag: Alle müssen vor den Richter und die Kinder büßen für die Sünden ihrer Väter.
Fühlte Goethe sich von der Ungeheuerlichkeit dieses Stückes abgestoßen, so urteilt August Wilhelm Schlegel: »Der Pessimismus des ›Hamlet‹ ist hier weit überboten. Selbst Shakespeares Phantasie hat sonst nie in so ungeheuren Maßen gearbeitet. Eine furchtbare Symphonie, in der die Menschheit, während die Erde von Gewittern bebt, ihr ganzes Leid auszuschreien scheint.«
Der renommierte Opern- und Theaterregisseur Günter Krämer brachte in der vergangenen Saison erfolgreich Horváths »Geschichten aus dem Wiener Wald« auf die große Bühne des Schauspiel Frankfurt. Nun wird er Shakespeares endzeitlichen »König Lear« hier inszenieren.
Regie Günter Krämer
Bühne Jürgen Bäckmann
Kostüme Falk Bauer
Dramaturgie Andreas Erdmann
Mit Constanze Becker, Traute Hoess, Josefin Platt; Michael Abendroth, Wilfried Elste, Daniel Heck, Oliver Kraushaar, Wolfgang Michael, Joachim Nimtz, Christoph Pütthoff, Marc Oliver Schulze, Viktor Tremmel, Till Weinheimer u. a.