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KlangZeitFestival 2008: »time is on my side«

2. bis 17. Februar 2008 in Münster

Jede Musik hat gleich ein Mehrfaches an Zeit. Den Zeitpunkt, an dem sie entstand, das Jetzt, in dem sie erklingt, und die Zukunft, in der sie entweder vergessen, vergangen oder aufs Neue lebendig ist. Das KlangZeitFestival Münster 2008 jongliert mit diesen Möglichkeiten, Wahrnehmungen und Klängen.

 

 

Das Thema Zeit hat bislang noch jeden Komponisten (irgendwie) beschäftigt und viele (ganz konkret) zur Auseinandersetzung mit dem Phänomen veranlasst, so dass ganze Paletten verschiedenster Werke entstanden sind, die die Zeit auf den Kopf, in Frage oder auf die Füße stellen – oder die ganz einfach nur neue zeitliche Erfahrungen erlauben.

 

Zentraler Komponist des kommenden KlangZeitFestival Münster ist der vor fünf Jahren verstorbene Luciano Berio, mit dessen 1984 entstandener Oper Un re in ascolto („Ein König horcht”) die Städtischen Bühnen Münster dieses Festival eröffnen. Eine der markantesten Figuren der vergangenen Avantgarde, die sich

längst selbst als klassisch und damit als Zukunftsrepertoire erwiesen hat. Kontrastiert wird dieser Schwerpunkt durch zwei amerikanische Komponisten, die Geschichte schrieben: Terry Riley, den Vater der Minimal Music und Moondog, eine einzigartige Gestalt der Musikszene, die ebenso von Leonard Bernstein wie von Frank Zappa bewundert wurde.

 

Danach beginnt der Strudel der Zeit. Die Indische Musik der Dhrupad-Tradition, alte europäische Zeitvorstellungen, wie sie beispielsweise in der Gregorianik geläufig waren und selbstverständlich immer wieder das Jetzt bestimmen den Gang der Dinge: In diesem Jahr werden sorgfältig ausgewählte und aufeinander abgestimmte Kompositionen des litauischen Altmeisters Osvaldas Balakauskas, der jungen lettischen Bachpreisträgerin Ruta Paidere, des Japaners Yoshihiro Kanno, des niederländischen Komponisten und Flötisten Antoine Beuger sowie des Komponisten, Malers und Violinisten Burkhard Schlothauer in Münster aus der Taufe gehoben.

 

Daneben gibt es Werke von Morton Feldman, Toru Takemitsu, Guus Janssen und Jörn Arnecke. Klanginstallationen und Langzeitkonzerte ermöglichen neuartige Wahrnehmungen und Erlebnisse. Das Spannungsfeld von (vielfach) computergesteuerter Live-Elektronik und physisch kontrollierter Perkussion wird in einem eigenen Projekt mit drei Konzertbeiträgen ausgelotet.

 

Das Festival endet mit einem Konzert des Sinfonieorchesters Münster: Neben Luciano Berios Chemins V und Requies steht die Musik zweier Komponisten auf dem Programm, die für den Italiener schöpferische Leitsterne waren: Gustav Mahler und Franz Schubert. Für Chemins V konnte Reinbert Evers gewonnen werden, der 1980 als Erster die Royal Winter Music II von Hans Werner Henze spielte und seither unzählige gitarristische Impulse gegeben hat.

 

Samstag 2. Februar 2008, 17:00 Uhr – Ausstellungseröffnung

Münster, Dominikanerkirche, Eintritt frei

 

RAUMZEIT

Klanginstallation von Andreas Oldörp

Die Ausstellung ist bis Freitag, den 17. Februar, zu besichtigen

Solokonzerte im Verlauf der Ausstellung jew. 18 Uhr, Eintritt frei

 

Wenn es so etwas wie die Magie des Ortes gibt, dann macht Andreas Oldörp sie durch seine Klanginstallationen sinnlich erfahrbar ... Seit 1985 beschäftigt sich der Künstler mit den Wechselwirkungen von Klang und Raum, wobei er Orgelpfeifen verwendet, die durch ein gläsernes Luftleitungssystem verbunden sind oder »Singende Flammen«, bei denen Brenner die Luftsäulen in Glaszylindern zum Schwingen bringen.

 

So schaffen die in der Dominikanerkirche verteilten Quellen konstanter Klänge eine akustische Innenarchitektur, deren Wahrnehmung sich mit jedem Schritt, manchmal schon beim Drehen des Kopfes, verändert. ...

 

Die eigenständige Ausstellung des Klangkünstlers Andreas Oldörp besteht für die Dauer des Festivals vom 2. bis zum 17. Februar 2007 und dient dabei auch als Bezugpunkt für einzelne Konzertbeiträge.

 

Samstag 2., Donnerstag 7. und Samstag 16. Februar 2008, 19:30 Uhr Münster, Städtische Bühnen

 

Un re in ascolto - Oper von Luciano Berio

 

Der 2003 verstorbene Komponist Luciano Berio war ein Visionär der Bühne. Mit Musik wollte er die semantische Kraft der Sprache über tradierte Grenzen hinaustreiben. An einem Musiktheater, das einsträngig eine Geschichte erzählt, war er nicht interessiert. Die Sehnsucht Prosperos nach einem »anderen Theater« einem phantastischen, mehrdeutigen und träumerischen war auch Berios eigene Sehnsucht.

 

»Es geht um einen Theaterdirektor, der allein in seinem Büro sitzt, während man auf der Bühne daneben eine neue musikalische Aufführung probt. Es gibt viele Schwierigkeiten, und es herrscht ein wenig Verwirrung. Der Direktor träumt von einem anderen Theater. Er wird von Unwohlsein befallen, und im Fieberwahn bedrängen ihn die Erinnerungen. Er stirbt allein, auf einer leeren Bühne ...«

 

In diesen wenigen Sätzen fasst Luciano Berio seine musikalische Handlung »Un re in ascolto« zusammen, die 1984 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde. Mit einer Eigenproduktion der Städtischen Bühnen Münster bietet das Klangzeitfestival die berühmte zeitgenössische Oper des Komponisten Lucio Berio an.

 

Musikalische Leitung: Fabrizio Ventura

Regie: Ernö Weil

Bühne und Kostüme: Karin Fritz

 

Sonntag 3. Februar 2008, 12:00 Uhr 10,-

Münster, Westfälisches Landesmuseum

 

Langzeitkonzert 1:

2. Streichquartett von Morton Feldmann

Pellegrini Quartett

 

»... die Zeit verliert irgendwann jede Bedeutung. Wenn die Musik aufhört, ist man ganz erstaunt, dass die fünf Stunden schon um sind es fühlt sich an wie stundenlanges Schwimmen im Meer.« In seinem zweiten Streichquartett hat Morton Feldman unendliche musikalische Weiten erkundet. Mit seinen vier bis fünf Stunden ist es eines der längsten Kammermusikwerke schlechthin.

Das 1983 komponierte Quartett wurde zu einem Kultstück des vor zwanzig Jahren verstorbenen New Yorker Komponisten: »Meine ganze Generation hielt sich an die 20 bis 25 Minuten Stücke. Das war unsere Uhr. Wir alle kannten sie und wussten mit ihr umzugehen. Sobald man aber einsätzige 20 bis 25 Minuten Stücke hinter sich lässt, entstehen andere Probleme. Bis zu einer Stunde Dauer denkt man über die Form nach, doch nach eineinhalb Stunden zählt der Umfang. Form ist leicht einfach die Gliederung von Dingen in Teile, doch Umfang ist eine andere Angelegenheit. Man muss das ganze Stück überblicken dazu bedarf es einer erhöhten Art der Konzentration. Vorher waren meine Stücke wie Objekte; jetzt sind sie wie sich entwickelnde Dinge.«

 

Das 1989 gegründete Pellegrini-Quartett gehört zu den wenigen bedeutenden Streichquartetten des internationalen Musiklebens, die sich über die klassisch-romantische Literatur hinaus der Musik der unmittelbaren Gegenwart widmen. Durch die Gegenüberstellung von Traditionellem und Experimentellem wird dem Publikum die Möglichkeit gegeben, verborgene historische und musikalische Querverbindungen zu entdecken und so auch altbekannt scheinende Werke neu zu erfahren.

 

Sonntag 3. Februar 2008, 20:00 Uhr 10,-

Münster, cuba: BLACK BOX

 

Perkussion & Elektronik 1:

Paul Lovens & Claus van Bebber

Neues Duo erfahrener Improvisationsmusiker

 

Montag 4. Februar 2008, 20:00 Uhr 10,-

Münster, Musikhochschule

coming together

MHS Ensemble & Annette Kleine; Leitung René Gulikers

 

Terry Riley – in C

Frederick Rzewski – coming together

Symon Clarke – Secret Diversion

 

Dass der moderne Klassiker In C (1964) des US amerikanischen Komponisten Terry Riley (*1935) immer wieder aufs Neue faszinieren kann, liegt nicht zuletzt an dem (scheinbaren) Paradoxon, dass diese monotone und variantenarme Komposition in unterschiedlichen Arrangements funktioniert und jedes Mal neu entsteht. In zahllosen Versionen zwischen Rock, Jazz, New Age und Klassik bewahrt und erneuert In C seinen fortwährenden Mythos: Kein Zweifel, dieses Paradestück der Minimal Music hat sich längst im Repertoire der Konzertsäle etabliert; es hat aber auch viele Avantgarde Musiker außerhalb der klassischen Musik inspiriert.

 

Das Ensemble der Musikhochschule Münster wird unterstützt von der Mezzosopranistin Annette Kleine, einer leidenschaftlichen Liedsängerin, die wichtige künstlerische Impulse von Dietrich Fischer-Dieskau erhielt. In jüngster Zeit profilierte sie sich zunehmend als Interpretin zeitgenössischer Musik. Wolfgang Rihm hörte ihre Aufnahme seiner Hölderlin-Fragmente und war sehr gerührt: »... alles kommt zu seinem Recht und das alles im sicheren Gestaltungsgriff einer untrüglichen Intonation ... eine wundervolle Aufnahme.«

 

Dienstag 5. Februar 2008, 20:00 Uhr 10,-

Münster, Kirchenkonzert

 

Neue Musik aus Estland:

Vox Clamantis & Weekend Guitar Trio

 

Der estnische Chor Vox Clamantis verbindet Gegenwart und Vergangenheit. Gregorianische Choräle und frühe Vokalpolyphonie begegnen der zeitgenössischen Musik in all ihren Ausdrucksformen. Die Zusammenarbeit mit dem Jazz orientierten – ebenfalls aus Estland stammenden – Weekend Guitar Trio führt zu ganz neuen Konzertformen.

 

Im Jahre 1993 gründeten die drei estnischen Gitarristen Robert Jürjendal, Tõnis Leemets und Mart Soo ihr Trio, das ausschließlich mit elektrisch verstärkten Gitarren und elektronischen Effekten arbeitet. Seither entstand aus dieser Idee ein völlig eigenes musikalisches Universum, das sowohl Elemente der Zeitgenössischen Musik wie auch des Jazz mit estnischen Traditionen verflicht. Zahlreiche Radioproduktionen, Kompositionsaufträge, die Kooperation mit Vox Clamantis und gemeinsame Auftritte mit Dudelsackspielern oder dem britischen DJ Duo Spring Heel Jack zeigen das große musikalische Spektrum und den Einfallsreichtum des außergewöhnlichen Ensembles.

 

Donnerstag 7. Februar 2008, 20:00 Uhr 15,-

Münster, Städtische Bühnen (Kleines Haus)

 

powerbooks unplugged – Netzwerkimprovisationen

Ensemble:Hörsinn –

spielt Werke von Guss Janssen, Osvaldas Balakauskas (UA) & Ruta Paidere (UA)

 

In Zeiten übertechnisierter Multimedia-Aufführungen macht das junge Ensemble powerbooks unplugged genau das Gegenteil: Netzwerkmusik nämlich im Raum ohne große Bühne mit filigranen Klängen auf der Höhe der Zeit.

 

Dazu gesellt sich an diesem Abend das international besetzte Ensemble:Hörsinn, dessen Mitglieder vor allem eines miteinander verbindet: das große Interesse am zeitgenössischen Schaffen in all seinen lebendigen Möglichkeiten. Bei seinen interdisziplinären Konzerten arbeitet die Gruppe mit Komponisten, Multimediakünstlern und auch DJs zusammen, um neue Ausdrucksformen und Sichtweisen entstehen zu lassen – und genau das ist der Reiz dieser »Neuen Musik«! Das Ensemble:Hörsinn präsentiert im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen mehrere Uraufführungen des Litauers Osvaldas Balakauskas und der 1977 geborenen Lettin Ruta Paidere, die gerade erst mit dem Bachpreis der Stadt Hamburg ausgezeichnet wurde.

 

Jonas Osvaldas Balakauskas wurde 1937 in Miliunai (Litauen) geboren. Er studierte von 1975 bis 1961 in Vilnius, später am Konservatorium in Kiew. Unter dem Einfluss des legendären Maler Komponisten Ciurlionis strebt er einen Stil mit knapper, präzis charakterisierender Formulierung an. Daneben erprobte er mit »Passio strumentale« und »Opera strumentale« auch weiträumige Formen, in denen er Momente des Bekannten (jazznahe Entwicklungen, motettische Sätze und streng kontrapunktische Strukturen) in neuartiger Umgebung ausbalanciert.

 

Freitag 8. Februar 2008, 20:00 Uhr 15,- €

Münster, Städtische Bühnen (Kleines Haus)

 

Sounds of Time Camilla Hoitenga & Norbert Krämer (UA Yoshihiro Kanno)

Stundengesänge Maria Jonas & Amelia Cuni

 

Am Freitag, den 8. Februar, stellt die herausragende amerikanische Flötistin Camilla Hoitenga zusammen mit dem Schlagzeuger Norbert Krämer verschiedene asiatische Kompositionen zum Thema »Sounds of Time« vor. Die weltweit gefragte Solistin ist eine begeisterungsfähige und idealistische Musikerin: Ihr Debüt in New York bezeichnete Tim Page in der New York Times als »das spannendste Programm des Jahres«, ihre jüngsten Aufführungen als Solistin des Chicago Symphony Orchestra und dem London Philharmonic Orchestra wurden von der Presse als »brillant«, »lebhaft und faszinierend« und »charismatisch« gefeiert. Ausgedehnte Reisen führten Camilla Hoitenga nicht nur zu wichtigen internationalen Musikzentren (Salzburg, Paris, Tokio, New York, Helsinki), sondern auch zu entlegeneren Orten wie Nikosia auf Zypern, Barbarossa Valley in Australien – und sogar in die Verbotene Stadt von Peking. In der laufenden Saison wird man sie in der Carnegie Hall, New York, und beim Festival »Musik im 21.Jahrhundert« in Saarbrücken sowie bei ihrer neunten Japan-Tournee erleben können. Beim KlangZeitFestival 2008 Münster bringt sie ein Werk des Japaners Yoshihiro Kanno zur Uraufführung.

 

Im zweiten Teil des Abends entführt Amelia Cuni das Publikum nach Indien: Die Sängerin, Komponistin und Tänzerin erhielt eine langjährige Stimm und Gesangsausbildung in der mitreißenden Dhrupad Tradition. Heute gibt es nur noch wenige Sänger, die die große indische Musiktradition fortsetzen, wobei Amelia Cuni die einzige Dhuprad-Sängerin nicht-indischer Herkunft ist, der selbst die Musikkenner des Subkontinents hohe Anerkennung zollen.

Die »Songs of hours Stundengesänge« sind eine besondere Art der Zeitreise: Sie führen mit indischen und europäischen Gesängen durch die Stunden und Stimmungen eines Tages, wobei die alte Hindu-Tradition, die den Tag in acht Einheiten zu je drei Stunden einteilt, und die Stundenbücher europäischer Klöster mit ihren speziellen liturgischen Gesängen zusammentreffen. Beide Rituale wurzeln in Meditation und Versenkung, haben aber trotz ihrer geistigen Verwandtschaft völlig andere Formen und Gesänge hervorgebracht.

Die Inszenierung von Amelia Cuni und Maria Jonas, einer herausragenden Sängerin auf dem Gebiet der Alten Musik, stellt die beiden Kulturkreise kontrastierend nebeneinander, verbindet sie aber auch zu einem intensiven künstlerischen Dialog. Indische Melodienfloskeln mischen sich mit gregorianischen Linien, die indische Technik des Dhrupad Gesangs fließt in liturgische Choräle, abendländische Bordunklänge begleiten indischen Tempelgesang. Was sie miteinander verbindet, sind der mystische Gesang und das Mysterium des Singens, das die Jahrhunderte überdauert ...

 

 

Freitag 8. Februar 2008, 22:00 Uhr 10,-

Münster, cuba: BLACK BOX

Perkussion & Elektronik 2: n.n.

 

Samstag 9. Februar 2008, 16:00 Uhr

Münster, Musikhochschule

 

»Verarbeitung von Musikgeschichte«

ENSEMBLE 21 spielt Werke von Jörn Arnecke, Stephan Froleyks und Terry Riley

 

Jörn Arnecke – Erstarrung (2000)

Stephan Froleyks – Vier Sätze mit Heine und Schumann für großes Ensemble

Terry Riley – The Central Star March, aus Wolfli Portraits (1992)

 

Das ENSEMBLE 21 ist Teil der Initiative STUDIO 21 für aktuelle Musik in Hamburg. Ziel dieser Initiative ist die Bündelung von Aktivitäten, die der Förderung, Präsentation und Ausbildung neuester Musik dienen. Das viel beachtete Gründungskonzert im letzten Jahr ist Ausdruck dieses hohen Anspruchs an die künstlerische Umsetzung. Für die musikalische Leitung des jungen, engagierten Ensembles konnte mit dem Dirigenten René Gulikers ein kompetenter Partner gefunden werden. Auf dem Programm stehen Werke von Jörn Arnecke, der zu »Deutschlands erfolgreichsten Nachwuchs Komponisten« (Hannoversche Allgemeine Zeitung) gehört, Stephan Froleyks und dem amerikanischen Minimalisten Terry Riley.

 

Samstag 9. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen (Kleines Haus)

 

Compania (Ensemble für Neue Musik der Städtischen Bühnen Münster)

spielt Werke von Frank Martin, Toru Takemitsu, Luciano Berio und Maurice Ravel

 

Samstag 9. Februar 2008, 22:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen / Theatertreff

 

Perkussion & Elektronik 3: n.n.

Burkhardt Beins, Schlagzeug

 

Sonntag 10. Februar 2008, 12:00 Uhr

Münster, Westfälisches Landesmuseum

 

Langzeitkonzert 2: Wandelweiser von Antoine Beuger (UA) & Burkhard Schlothauer (UA)

 

Wandelweiser ist eine Gruppe von Künstlern und Komponisten, die beim KlangZeitFestival 2008 ein Langzeitkonzert vorstellen, bei dem Musik immer wieder neu wahrgenommen wird - oder wie Antoine Beuger meint: »Die Materie der Musik ist das allgegenwärtige Rauschen der Welt, das heißt: alles, was klingt. Ihre Form ist der jeweilige Ausschnitt, den sie aus dieser unendlichen Mannigfaltigkeit herausschneidet. Kein Gesetz bestimmt, wie sie bei diesem Schnitt vorzugehen hat. Kein Ausschnitt ist grundlegend oder ursprünglich. Musik kann unendlich viele Formen annehmen, die weder aufeinander noch auf eine ideale Grundform zurückzuführen sind.«

 

Der Niederländer Antoine Beuger studierte bei Ton de Leeuw Komposition und ist seit 1996 Lehrbeauftragter der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Er erhielt zahlreiche Preise, viele seiner Werke wurden bei bedeutenden Festivals uraufgeführt.

 

Der Komponist und Musiker Burkhard Schlothauer ist Mitglied beim Zeitkratzer Ensemble und dem Wandelweiser Komponisten Ensemble. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen sowie viele internationale Konzerte zeichnen Schlothauer als regen Vertreter der Neuen Musik aus. Sein Engagement z.B. als Theatermusiker im Berliner Ensemble und im Deutschen Theater oder als Veranstalter der Wandelweiser Werkstattkonzerte und des Wandelweiserfestivals vervollständigen das Bild eines Musikers für den Beruf und Passion dicht nebeneinander liegen.

 

Sonntag 10. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen (Kleines Haus)

 

Porträt: Moondog (Louis Hardin * 26. Mai 1916 USA; † 8. Sept. 1999 in Münster)

 

Werke für Saxophonensemble und Klavier

mit Saxperience – Saxofone, Leitung: Simone Otte & Clemens Rave - Klavier

 

»Moondog ... war eine der eigenartigsten Gestalten der Musikszene, hatte Bewunderer von Leonard Bernstein bis Frank Zappa und war doch nie richtig greifbar. Eine guruhafte Erscheinung an der Grenze zwischen Scharlatanerie und Genialität. Ein Fest für Fans musikalischer Ironie.« (Jazzthing 9-10/2004)

 

Als exzentrischer Straßenmusiker im Wikinger-Look wurde der blinde Komponist Louis Thomas Hardin, alias Moondog, in den 50er Jahren in New York zur Kultfigur. Seit Mitte der 70er lebte er in Oer-Erkenschwick und verbrachte seinen Lebensabend in Münster. Sein Grab ist auf dem Zentralfriedhof MS. Moondog begründete seinen eigenen unverwechselbaren Stil, geprägt durch historische Kompositionstechniken, die er aber anwendete wie kaum ein anderer vor ihm und damit zu neuer Gültigkeit erhob.

Saxperience sind 12 ambitionierte SaxofonistInnen, die sich im Herbst 2004 zusammenfanden, um anspruchsvolle, tiefgründige und witzige Musik in dieser außergewöhnlichen Besetzung zu spielen. Instrumente von Bass- bis Sopraninosaxofon lassen den Zuhörer eintauchen in völlig neue Klangwelten.

www.saxperience.de | www.clemensrave.de

 

Dienstag 12. und Mittwoch 13. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen (Großes Haus)

 

Chemins V, Requies | Luciano Berio

Sinfonieorchester Münster

 

Luciano Berio Chemins V (su sequenza XI.) für Gitarre und Kammerorchester

Gustav Mahler Kindertotenlieder

Luciano Berio Requies

Franz Schubert Sinfonie h Moll »Unvollendete«

 

Reinbert Evers, Gitarre | Andrea Baker, Mezzosopran

Sinfonieorchester Münster unter Leitung von Daniel Klajner

 

Musik ist alles, was wir hören, mit der Absicht, Musik zu hören. Luciano Berio

 

Das diesjährige Klangzeit Festival ist dem 2003 verstorbenen Komponisten Luciano Berio gewidmet, dessen Oper Un re in ascolto von den Städtischen Bühnen Münster zur Eröffnung aufgeführt wird. Den Schlußpunkt des Festivals setzt das 6. Sinfoniekonzert mit einem Programm, das als besondere Hommage nicht nur zwei Kompositionen von Berio, sondern auch Musik zweier Meister enthält, die der Italiener als seine schöpferischen Leitsterne bezeichnete: Gustav Mahler und Franz Schubert. Solist der Chemins V ist ein guter Bekannter: Reinbert Evers, der Dekan der Musikhochschule Münster, Musikwissenschaftler – und als Gitarrist nicht erst durch die Uraufführung von Henzes Royal Winter Music II (1980) in die vorderste Reihe seiner Zunft aufgestiegen. Die Mezzosopranistin Andrea Baker (Gastsolistin des London Symphony Orchestra, der Opera Sydney, der Bayreuther Festspiele u.v.m.) singt Mahlers Kindertotenlieder. Am Pult steht Daniel Klajner, der mit vielen renommierten Orchestern und Opernhäusern des In und Auslandes verbunden ist und im Laufe seiner bisherigen Tätigkeit unter anderem an der Mailänder Scala, der Pariser Opéra Bastille sowie mit dem Orchestre National du Capitole de Toulouse musiziert hat.

 

Donnerstag 14. Februar 2008, 18:00 Uhr Eintritt 6,- €

Münster, Städtische Bühnen (Großes Haus)

»taktlos« Konzert für Jugendliche und Einsteiger

Luciano Berio - Requies / Franz Schubert - Sinfonie h-Moll "Unvollendete"

Sinfonieorchester Münster unter Leitung von Hendrik Vestmann

 

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Programmabfolge im Einzhelnen:

 

Samstag 2. Februar 2008, 17:00 Uhr – Ausstellungseröffnung

Münster, Dominikanerkirche

RAUMZEIT Klanginstallation von Andreas Oldörp

Die Ausstellung ist bis Freitag, den 17. Februar 2007, zu besichtigen.

Solokonzerte im Verlauf der Ausstellung jew. 18 Uhr, Eintritt frei

 

Samstag 2. und 7. Februar 2008, 19:30 Uhr

Münster, Städtische Bühnen

Un re in ascolto - Oper von Luciano Berio

Musikalische Leitung: Fabrizio Ventura

Regie: Ernö Weil | Bühne und Kostüme: Karin Fritz

 

Sonntag 3. Februar 2008, 12:00 Uhr

Münster, Westfälisches Landesmuseum

Langzeitkonzert 1: Streichquartett Nr. 2 von Morton Feldmann

Pellegrini Quartett

 

Sonntag 3. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, cuba: BLACK BOX

Perkussion & Elektronik 1:

Paul Lovens & Claus van Bebber, ein neues Duo erfahrener Improvisationsmusiker

 

Montag 4. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Musikhochschule

»Coming together«

Werke von Terry Riley, Frederick Rzewski und Symon Clarke

MHS Ensemble & Annette Kleine

 

Dienstag 5. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Kirchenkonzert

Neue Musik aus Estland: Vox Clamantis & Weekend Guitar Trio

 

Donnerstag 7. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen (Kleines Haus)

powerbooks unplugged – Netzwerkimprovisationen

Ensemble:Hörsinn – spielt Werke von Guss Janssen, Osvaldas Balakauskas (UA) & Ruta Paidere (UA)

 

Freitag 8. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen (Kleines Haus)

Sounds of Time Camilla Hoitenga & Norbert Krämer (UA Yoshihiro Kanno)

Stundengesänge Maria Jonas & Amelia Cuni

 

Freitag 8. Februar 2008, 22:00 Uhr

Münster, cuba: BLACK BOX

Perkussion & Elektronik 2: n.n.

 

Samstag 9. Februar 2008, 16:00 Uhr

Münster, Musikhochschule

ENSEMBLE 21 spielt Werke von Jörn Arnecke, Stephan Froleyks und Terry Riley

 

Samstag 9. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen (Kleines Haus)

Compania (Ensemble für Neue Musik der Städtischen Bühnen Münster)

spielt Werke von Frank Martin, Toru Takemitsu, Luciano Berio und Maurice Ravel

 

Samstag 9. Februar 2008, 22:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen / Theatertreff

Perkussion & Elektronik 3: n.n.

 

Sonntag 10. Februar 2008, 12:00 Uhr

Münster, Westfälisches Landesmuseum

Langzeitkonzert 2: Wandelweiser von Antoine Beuger (UA) & Burkhard Schlothauer (UA)

 

Sonntag 10. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen (Kleines Haus)

Porträt: Moondog (Louis Hardin * 26. Mai 1916 USA; † 8. Sept. 1999 in Münster)

Werke für Saxophonensemble und Klavier

 

Dienstag 12. und 13. Februar 2008, 20:00 Uhr

Münster, Städtische Bühnen (Großes Haus)

Werke von Luciano Berio, Gustav Mahler und Franz Schubert

Reinbert Evers, Gitarre | Andrea Baker, Mezzosopran

Sinfonieorchester Münster unter Leitung von Daniel Klajner

 

Donnerstag 14. Februar 2008, 18:00 Uhr Münster, Städtische Bühnen (Großes Haus)

»taktlos« Konzert für Jugendliche und Einsteiger

Luciano Berio - Requies / Franz Schubert - Sinfonie h-Moll "Unvollendete"

Sinfonieorchester Münster unter Leitung von Hendrik Vestmann

 

 

Weitere Informationen: www.klangzeit-muenster.de

Kartenvorverkauf ab Januar 2008: Städtische Bühnen Münster, Telefon 0251-5909-100

 

KlangZeitMünster 2008: »time is on my side« wird gefördert durch: die Kunststiftung NRW, Staatskanzlei NRW, Stiftung Kunstfonds, Stadt Münster, Stiftung Kunst Bildung und Erziehung der Sparda Bank Münster

und realisiert in Zusammenarbeit mit: November Music ('s Hertogenbosch NL), Städtische Bühnen Münster, Sinfonieorchester Münster, Kulturamt Münster, Musikhochschule Münster und cuba cultur Münster.

 

 

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