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»Kirschgarten« von Anton Tschechow, Schaubühne Berlin

in einer Bearbeitung von Falk Richter

PREMIERE am 29. Januar 2008 um 19.30 Uhr

 

Der riesige Kirschgarten um ihr Elternhaus steht in voller Blüte, als die Ranjewskaja nach Jahren heimkehrt. Sie wird erwartet von den Menschen, die das Anwesen bevölkern:

ihr Bruder Leonid, der in den Kneipen der Stadt von seiner wilden Jugend träumt, ihre unglücklich verliebte Ziehtochter Warja, die den Laden am Laufen hält, und Firs, der uralte Diener der Familie, der sie alle immer noch wie Kinder behandelt. Dazu gesellt sich nun ihre illustre Reisegesellschaft mit ihrem persönlichen Diener Jascha, einem Gigolo, und Charlotta, einer Künstlerin, die ihre Tochter erziehen soll. Endlich ist ihre bunte Familie wieder vereint. Einst war die Ranjewskaja vor der Erinnerung an den Tod ihres Ehemannes und ihres Sohnes von hier mit ihrem Geliebten in ein wildes Leben nach Paris geflüchtet. Jetzt hat ihre Tochter Anja sie zurückgeholt. Die Geschwister haben zu lange über ihre Verhältnisse gelebt. Das Landgut ist völlig überschuldet, der Kirschgarten wirft kaum noch Geld ab, es droht die Zwangsversteigerung. Der Geschäftsmann Lopachin versucht die Ranjewskaja zu überzeugen, den unprofitablen Garten abzuholzen, das Haus abzureißen und das Land zur Errichtung von Sommerhäusern zu parzellieren, um den Ruin abzuwenden und mit dem Besitz endlich Geld zu verdienen. Er hat sich aus ärmsten Verhältnissen hochgearbeitet und träumt nun von tausend neuen kleinen Gärten für erholungsbedürftige Großstädter, die es sich leisten können. Doch die Ranjewskaja und ihr Bruder können sich nicht entschließen, den Kirschgarten, den Sehnsuchtsort ihrer Jugend, in ein profitorientiertes Unternehmen zu verwandeln. Während die Familie mit ihren Freunden ein letztes großes rauschendes Fest feiert, ersteigert Lopachin das Landgut. Die Familie und ihre Freunde müssen den Kirschgarten für immer verlassen. Die ökonomischen Erfordernisse einer neuen Zeit haben gesiegt. Allein Firs bleibt zurück. Von allen vergessen, legt er sich im leeren Haus zum Sterben, während die ersten Bäume des Gartens fallen. Nach der »Möwe« und »Drei Schwestern« schließt Falk Richters Tschechowtrilogie mit einer zeitgenössischen Bearbeitung der Frage, warum der Kirschgarten verloren geht – ein Ort, der vielleicht die Möglichkeit eines anderen Lebens geborgen hätte. Denn der Kirschgarten hätte ein Zuhause für eine menschliche Gemeinschaft sein können, die frei ist von der Einsamkeit radikal individualisierter Überlebenskämpfe einer neuen Zeit.

 

Regie

Falk Richter

Bühne

Katrin Hoffmann

Kostüme

Marysol del Castillo

Musik

Paul Lemp

Dramaturgie

Jens Hillje

Licht

Carsten Sander

 

Besetzung

Ljubow Andrejewna Ranjewskaja

Bibiana Beglau

Anja

Elzemarieke De Vos

Warja

Eva Meckbach

Leonid Andrejewitsch Gajew

Kay Bartholomäus Schulze

Jermolaj Alexejewitsch Lopachin

Bruno Cathomas

Pjotr Sergejewitsch Trofimow

Mark Waschke

Charlotta Iwanowa

Steffi Kühnert

Firs

Erhard Marggraf

Jascha

Stefan Stern

 

Statist

Hartmut Jootzer

Gerd Tuchtenhagen

Erika Jost

Mohammed Azadian

Horst Erwin Hofmeister

Ingrid Rickmann

Monika Koleilat-Ertel

Helga Beck

Gerhard Krause

Lothar Schadow

Ingrid Marx

Elfriede Glinetzki

Margitta Azadian

 

Termine

03.02.2008

04.02.2008

08.02.2008

13.02.2008

14.02.2008

15.02.2008

16.02.2008

17.02.2008

 

 

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