Bauleiter Horn arbeitet seit vielen Jahren am Anschluss des schwarzen Kontinents an das „zivilisierte“ Europa. Doch mit dem Ingenieur Cal kommt ein neuer Typus Weißer, der nur das schnelle Geld machen will. Als ihm ein „Neger“ vor die Füße spuckt, erschießt er diesen kurzerhand und lässt die Leiche verschwinden.
Gegenüber Horn stellt Cal den Mord als Unfall dar. Alboury, der Bruder des erschossenen Schwarzen, erscheint, und fordert nichts als die Leiche. Es gelingt Horn nicht, Alboury mit Geld zu bestechen. Dieser durchschaut die Taktik von Horn und bleibt ebenso unnachgiebig wie einst Antigone. Horns Souveränität gerät noch mehr ins Wanken, als seine Verlobte Léone aus Paris kommt. Zum ersten Mal in Afrika, sucht sie sehnsuchtsvoll nach der Ruhe und Kraft der fremden Kultur, die sie in Alboury
findet.
Koltès Werk – 1981 in New York von Patrice Chéreau mit Michel Piccoli in der Rolle des Horn uraufgeführt und im Anschluss auf einer Europa-Tournee gefeiert – ist längst zum Klassiker
geworden und liefert ein scharfes, prototypisches Abbild gescheiterter Individuen, die sich in einer Ordnung bewegen, die längst keine Orientierung mehr bietet.
Deutsch von Simon Werle
Produktion Stadttheater Fürth
Inszenierung: Manfred Riedel
Ausstattung: Angela Loewen
mit Eva Maria Kapser, Thomas Kollhoff, Florian Lenz, Sebastian Wirnitzer
Kulturforum Fürth, Große Halle
Freitag, 31. Januar 2014, 20.00 Uhr
Theaterkasse: Tel. 0911/974 24 00 • Fax 0911/ 974 24 44 • E-Mail theaterkasse@fuerth.de