Die 1912 in Dortmund geborene Christel Goltz war zunächst u. a. an der
Semperoper Dresden engagiert und debütierte in der Saison 1943/1944
unter Karl Böhm als Salome an der Wiener Staatsoper, wo sie ab 1950
Ensemblemitglied war. In der Folge führte sie ihre internationale
Karriere mit einem breiten Repertoire an die großen Bühnen der Welt: u.
a. New York, Mailand, London, Paris, Buenos Aires, Zürich, München und
zu den Salzburger Festspielen.
Von 1950 bis 1970 war sie im Haus am Ring in 28 Partien an 430 Abenden
zu erleben. Neben den großen Strauss-Partien wie Salome und Elektra, die
sie jeweils 57 Mal verkörpert hat, sang sie Leonore ("Fidelio"), Marie
("Wozzeck"), Senta ("Der fliegende Holländer"), Elsa ("Lohengrin"), aber
auch Elisabeth ("Don Carlo"), Santuzza ("Cavalleria rusticana"), Mutter
Maria ("Gespräche der Karmeliterinnen"), Tosca, Donna Anna ("Don
Giovanni") und Aida. Als Sängerin der ersten Stunde der wiedereröffneten
Staatsoper - Färberin ("Die Frau ohne Schatten") und Marie ("Wozzeck")
im Rahmen des einmonatigen Opernfestes 1955 - war sie zuletzt im Oktober
2005 als eine der Gäste in der Matinee "50 Jahre Wiedereröffnung" von
Karl Löbl auf der Bühne der Wiener Staatsoper.
"Christel Goltz war die letzte große hochdramatische Sopranistin des
deutschsprachigen Wiener Opernensembles" - so Staatsoperndirektor Ioan
Holender zum Ableben der bedeutenden Künstlerin.