Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Junges Ensemble Stuttgart: "Dreier steht Kopf" Junges Ensemble Stuttgart: "Dreier steht Kopf" Junges Ensemble...

Junges Ensemble Stuttgart: "Dreier steht Kopf"

im Juli 2021

Das Stück „Dreier steht Kopf“ des Autors Carsten Brandau feiert am Samstag, 10. Juli um 15:00 Uhr Premiere im Jungen Ensemble Stuttgart. Bereits mehrfach konnte der erfolgreiche Theater- und Hörspielautor Carsten Brandau begehrte Preise der Kindertheater-Szene gewinnen. Für das Stück „Dreier steht Kopf“ für Kinder ab 4 Jahren gewann er 2015 den Mühlheimer KinderStückePreis. Das Theaterstück verhandelt Fragen zu Identität, Chaos und Ordnung eingebettet in eine tiefgründige und dennoch humorvolle Geschichte.

Copyright: Junges Ensemble Stuttgart, „Dreier steht Kopf“

Die Charaktere Einer und Zweier leben in einer geordneten Welt, in der Einer immer der Erste und Zweier immer der Zweite ist. Sie sind mit ihrer Routine zufrieden und sich sicher, dass der bekannte Weg auch der einfachste und sicherste ist. Doch dann kommt Dreier hinzu, stellt die Ordnung auf den Kopf und konfrontiert Einer und Zweier mit der Frage: „Ihr wollt ZU ZWEIT wollt ihr bleiben, weil die Nase nur ZWEI LÖCHER hat?! Menschen haben nur ein einziges HERZ haben die nur. Heißt das DANN soll das heißen, dass der Mensch immer allein bleiben muss?“

Das junge Stuttgarter Inszenierungsteam bestehend aus Andreas Weinemann (Regie), Lisa Chiara  Kohler (Bühne und Kostüme) und Balthasar Wörner (Musik) arbeitet mit geometrischen und  vielfarbigen Elementen, um die Ordnung und die Welt des Stücks spielerisch anzudeuten, auf den  Kopf zu stellen und wieder zu zusammenzubauen. Die Spieler des Stücks sind die drei männlichen Ensemblemitglieder des JES: Milan Gather, Gerd Ritter und Faris Yüzbaşıoğlu.

***

Am 23. Juli um 19:00 Uhr feiert die Koproduktion „Deep Inside“ mit dem Jungen Ensemble Stuttgart (JES), dem Jungen Schauspielhaus Bochum und dem freien Theaterkollektiv cobratheater.cobra Premiere in Stuttgart. Das Stück wurde im Rahmen des Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes als Projekt „Haus der digitalen Antifaschist*innen“ gefördert.
Rechtsextremismus und Rechtspopulismus sind keine neuen Erscheinungen in der Bundesrepublik, die Strukturen und Netzwerke ziehen sich durch unsere Gesellschaft und sind tief verankert im gesellschaftlichen und politischen System. Für die Stückentwicklung „Deep Inside“ folgte die Produktion diesen Spuren und begegnete einer Familie im Lockdown. Das fiktive Geschwisterpaar Franziska S. und Franz S. ist zum Homeschooling in der Kernfamilie verdammt.

Durch eine scheinbar harmlose Hausaufgabe verschlägt es die Familie in den nie entnazifizierten bürgerlichen deutschen Wald, der in dem eigenen Wohnzimmer wächst. In dieser Welt wimmelt es in Chat-Gruppen von germanischen Sagen und Mythen, von Fake News und Verschwörungserzählungen. Plötzlich tauchen weitere Teammates auf der Map auf – endlich ein Ausweg aus der Enge des väterlich dominierten Haushalts? Am Horizont verheißt der elektromagnetische Nebel nichts Gutes, ein Gewitter braut sich zusammen, das immer engere Kreise zieht. Ein Familienstreit flammt auf und scheint zu eskalieren und die Hausaufgabe ist längst zu einer (Über)Lebensaufgabe geworden. Wer wird bei diesem Battle Royal am Ende übrig bleiben?

Das Junge Ensemble Stuttgart und cobratheater.cobra haben zwei Jahre zu den Themen Rechtsextremismus,  Rechte Strukturen, Rekrutierung im Internet und antifaschistischem Widerstand recherchiert. Das Team hat  sich mit Aktivist*innen in Stuttgart getroffen und ausgetauscht, Nachrichten gesammelt, Chatgruppen  beobachtet und ist in die Tiefen des Computerspiels Fortnite eingetaucht. Die Erfahrungen und Inhalte dieser Recherche stehen im Mittelpunkt von „Deep Inside“.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ELEMENTARE AUSBRÜCHE -- Richard Wagners "Parsifal" in der Staatsoper STUTTGART

In der zerklüfteten Inszenierung von Calixto Bieito (Bühne: Susanne Geschwender; Kostüme: Merce Paloma) liegt die Apokalypse schon hinter uns, die Brücken sind eingestürzt, die Menschen kämpfen…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE STEIGERUNGEN -- SWR Symphonieorchester mit Jukka-Pekka Saraste im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Zwei höchst unterschiedliche Werke standen im Mittelpunkt dieses Konzerts mit dem SWR Symphonieorchester unter der inspirierenden Leitung des finnischen Dirigenten Jukka-Pekka Saraste. Zunächst…

Von: ALEXANDER WALTHER

FASZINIERENDE MINIATUREN -- Internationale Hugo-Wolf-Akademie: Lied & Melodie" in der Staatsgalerie Stuttgart

Liederabend mit Stephane Degout (Bariton) und Cedric Tiberghien (Klavier). Hier wurden vier unterschiedliche Komponisten klanglich miteinander verbunden, deren Ausdruckstiefe immer wieder…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne…

Von: ALEXANDER WALTHER

SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche