Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Italienische Verhältnisse?Italienische Verhältnisse?Italienische...

Italienische Verhältnisse?

Ludicas "Anmerkung 134" im Tanzhaus NRW in Düsseldorf

Im Studio 6 des Tanzhauses NRW, einer Art Werkstattbühne, hatte am 27.08.08 das Stück "Anmerkung 134" von Ludica seine Uraufführung. Der Titel bezieht sich auf das Kapitel "Anmerkung 133" des Romans "Petrolio" von Pier Paolo Pasolini, den er nicht mehr vollenden konnte. Impliziert wird damit eine Fortführung des Romans. Der Bezug zu Pasolinis Werk will sich jedoch nicht so recht einstellen, geht es doch in "Petrolio" um Erdöl und den Fall des ermordeten Präsidenten des staatlichen Energiekonzerns, Enrico Mattei. Die Performance von Morgan Nardi und Naoko Tanaka lässt von diesen politischen Verwicklungen jedoch nichts erahnen.

Den Zuschauer erwartet beim Eintritt in das Studio zunächst eine verspiegelte Tafel mit geschmackvoll dekorierter Confiserie und Weinkaraffen, von der er sich bedienen darf. Er befindet sich unversehens auf einer Stehparty und wird Teil der Inszenierung. Durch Lichtprojektionen auf eine Wand wird das Geschehen gedoppelt und gespiegelt. Ein Conferencier kommentiert eine Art Twistcontest, Ein Moderator interviewt eine junge Frau. Thema ist das durch die Industrialisierung veränderte Leben der Bauern und die zunehmende Unverständlichkeit der Dialekte. Eine Art moderner Balztanz wird aufgeführt. Vor einem vergrößertem, projizierten Wandfreskodetail präsentieren sich die Akteure pyramidal nackt.

Die Inszenierung besteht aus vielen kleinteiligen Elementen und hat einige Längen. Sie wird immer dann eindrucksvoll und überzeugend, wenn mit Licht und Schatten gearbeitet wird und die Videoprojektionen einbezogen werden.

Choreografie: Morgan Nardi

Visuelle Kunst: Naoko Tanaka

Tanz: Alessio Castellacci, Annelise Soglio, Franceso Pedone

Musik: Alex Goretzki

Dramaturgie: Christoph Klimke

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Der Sieg der Muse -- "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach in der Deutschen Oper am Rhein

Wer war E.T. A. Hoffmann? Ein Dichter von Erzählungen und Schauermärchen, ein Komponist, ein Dirigent, ein Karikaturist, aber auch ein Jurist. Und diese vielfältigen Talente spiegeln sich teilweise im…

Von: Dagmar Kurtz

VON DER FILMMUSIK INSPIRIERT -- Neue CD mit drei Werken von Miklos Rozsa bei Capriccio

Drei besonders bedeutende sinfonische Werke von Miklos Rozsa stehen im Zentrum dieser neuen CD mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der inspirierenden Leitung von Gregor Bühl,…

Von: ALEXANDER WALTHER

ALLES ENTSCHWEBT IN LICHTEN HÖHEN -- Konzertante Aufführung von Richard Wagners "Parsifal" mit dem Nationaltheater Mannheim im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Gralskönig Amfortas leidet an einer unheilbaren Wunde, die er sich zuzog, als er im Schloss des Zauberers Klingsor den Verführungskünsten Kundrys erlag. Allein ein "reiner Tor, durch Mitleid wissend"…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT TEMPO UND FEUER -- Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle STUTTGART

Bereits zum zweiten Mal hat das Staatsorchester Stuttgart nun schon sein Patenorchester, das Landesjugendorchester Baden-Württemberg, eingeladen. Unter der energischen Leitung des vielversprechenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

WUCHT UND GLANZ -- Festkonzert zum 50jährigen Jubiläum der Eröffnung des Brucknerhauses Linz mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta

Seit ihrer Uraufführung im Jahre 1884 ist die siebte Sinfonie in E-Dur von Anton Bruckner bis heute am häufigsten gespielt worden. Die Melodienherrlichkeit strahlte bei der Aufführung mit den Wiener…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑