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„Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang von Goethe in Gera

Premiere am 6. April 2007, 19.30 Uhr, Bühne am Park

 

Die Sage vom griechischen Königspaar Agamemnon und Klytämnestra und seinen Kindern Orest, Iphigenie und Elektra hat bereits die großen Tragödiendichter der griechischen Antike - Aischylos, Sophokles und Euripides - zur Gestaltung gereizt.

 

Als die Bewegung des Humanismus in Europa das Interesse für Ereignisse und Gestalten der Antike wieder erweckte, griffen Dichter verschiedener Völker nach fast zweitausendjähriger Pause diesen Stoff wieder auf.

 

Den Stoff der Iphigenie auf Tauris fand Goethe in einem Drama des griechischen Dichters Euripides. Einen der Beweggründe, die ihn zu seiner Wahl veranlasst haben, nennt er im 15. Buch von "Dichtung und Wahrheit": "Doch auch die Kühneren jenes Geschlechts, Tantalus, Ixion, Sisyphus, waren meine Heiligen. In die Gesellschaft der Götter aufgenommen, mochten sie sich nicht untergeordnet genug betragen, als übermütige Gäste ihres wirtlichen Gönners Zorn verdient und sich eine traurige Verbannung zugezogen haben. Ich bemitleidete sie, ihr Zustand war von den Alten schon als wahrhaft tragisch anerkannt, und wenn ich sie als Glieder einer ungeheuren Opposition im Hintergrunde meiner Iphigenie zeigte, so bin ich ihnen wohl einen Teil der Wirkung schuldig, welche dieses Stück hervorzubringen das Glück hatte."

 

Die fünf Akte des Dramas entstanden in der kurzen Zeit vom 14. Februar bis zum 28. März 1779. Schon am 6. April wurde es vor einer Hofgesellschaft durch Mitglieder des Hofes und eine Schauspielerin aufgeführt. Goethe selbst spielte den Orest. Die Begeisterung der Zuschauer war ebenso geräuschvoll wie verständnislos. So schrieb eine Hofdame an Goethes Mutter: "Sein Kleid, sowie Pylades seins, war griechisch, und ich hab' ihn in meinem Leben nicht so schön gesehen."

 

Stefanie Petrowitz

Frank Lienert-Mondanelli

Franz Sodann

Martin Andreas Greif

Andreas Unglaub

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