Zur feierlichen Eröffnung steht ein Mozart-Doppel an zwei Abenden auf dem Programm: Mit »Idomeneo« und »La Clemenza di Tito«, in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von Mozartspezialist Konrad Junghänel, wird Mozarts Opernwelt vom Anfang und Ende her beleuchtet.
Dem Festivalschwerpunkt folgt am ersten Festival-Wochenende das große Mozart-Event »Mozart24«. 24 Stunden, rund um die Uhr, feiern die Internationalen Maifestspiele Mozart mit Musik, Wort und großer Bühnenkunst. In einem Non-stop-Programm wechseln sich Opernaufführungen, Orchesterwerke, Kammermusik, Lieder mit Lesungen aus berühmten Biografien, Romanen, Anthologien, überlieferten Kritiken und Mozart-Briefen ab. Auch Neues wird ausprobiert und aufgeführt. Besondere Angebote zu »Mozart24« ermöglichen vergünstigten Eintritt.
»Zu Recht erwarten die Besucherinnen und Besucher unserer traditionellen Wiesbadener Maifestspiele einen bunten Strauß an eingängigen, bekannten Stücken. Und so macht auch das diesjährige Programm die Auswahl für die Theatergäste wieder sehr schwer: »Idomeno«, »Titus«, »Don Giovanni«, »Salome«, »Madama Butterfly«, »Ein Maskenball«, »Tannhäuser«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Rigoletto« – hinzukommen Schauspiel, Ballett und die Angebote für junge Theaterfans. Da kann ich eigentlich nur einen Tipp geben: Im Mai Urlaub nehmen, Freunde nach Wiesbaden einladen und gemeinsam Kultur genießen«, sagt Oberbürgermeister Sven Gerich.
»Als grenzenloses Forum für den Dialog verschiedener Kulturen, Theaterformen und Sprachen sind die Internationalen Maifestspiele geradezu der Inbegriff der Freiheit und starken Sprache der Kunst. Mit einem generationenübergreifenden Programm präsentieren sie den Reichtum kultureller Ausdrucksformen und ziehen damit jedes Jahr ein Publikum aus aller Welt an. Mein großer Dank gilt allen, die die Veranstaltungsreihe mit großem Engagement ermöglichen und damit Jahr für Jahr zeigen: Kultur ist für uns alle da«, ergänzt Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn.
Das Programm für das junge Publikum gibt es in diesem Jahr wieder konzentriert in der Jungen Woche vom 12. bis 19. Mai 2019.
Die Kooperation mit der Caligari FilmBühne bleibt eine feste Größe bei den Internationalen Maifestspielen 2019. Vier Filme werden begleitend zum Programm der Festspiele gezeigt.
Die Internationalen Maifestspiele 2019 werden durch die Unterstützung der Landeshauptstadt Wiesbaden, des Landes Hessen, des Förderkreises der Internationalen Maifestspiele e.V. und dem Kulturfonds RheinMain ermöglicht. Das Programm der Jungen Woche fördert die Nassauische Sparkasse. Das Magazin sensor präsentiert die Performance »The Scarlet Letter«.
Der Kartenvorverkauf startet am Freitag, den 15. Februar 2019 um 15.30 Uhr. Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder online unter www.maifestspiele.de erhältlich.
Besondere Angebote zu »Mozart24« ermöglichen vergünstigten Eintritt. Das »Late Night-Ticket« beinhaltet die Veranstaltungen »Amadeus« (Film), »Klazz Brothers – Mozart meets Cuba« sowie »Jazz meets Mozart – Janchri«. Das »24-Stunden-Ticket« berechtigt zum Eintritt in alle Veranstaltungen (ausgenommen sind »Idomeneo«, »Titus« sowie das »Festkonzert – Mozarts letzte Sinfonien«). 50 % Ermäßigung gibt es ab einer Buchung der 2. Veranstaltung bei ausgewählten Terminen.
Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Wiesbaden Besucher-Pakete in Zusammenarbeit mit Wiesbaden Marketing. Die Rund-um-Sorglos-Pakete enthalten Hotelübernachtungen, Eintritt in ausgewählte Operngalavorstellungen und weitere kleine Überraschungen. Die Buchung der Wiesbaden Besucher-Pakete erfolgt telefonisch unter 0611.17 29 777, per Email an hotel@wiesbaden-marketing.de
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Detailliertes Programm:
Oper / Konzerte
Das Mozart-Doppel mit den Opern »Idomeneo« und »Titus« eröffnet die diesjährigen Internationalen Maifestspiele, in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von Konrad Junghänel. Mirko Roschkowski übernimmt die Titelpartien. Kangmin Justin Kim, Slávka Zámečníková und Netta Or sind in »Idomeneo« zu erleben. Thomas Blondelle, Olesya Golovneva und Shira Patchornik singen in »Titus«.
Ildebrando D’Arcangelo gibt als Don Giovanni sein Wiesbaden-Debüt in der Inszenierung von Nicolas Brieger. Maria Bengtsson singt die Partie der Donna Anna und Ioan Hotea ist Don Ottavio.
In »Salome« übernimmt Gun-Brit Barkmin, eine der wichtigsten Strauss-Interpretinnen, die Titelpartie. Als Jochanaan ist in der Inszenierung des französischen Künstlerkollektivs Le Lab und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange Thomas J. Mayer zu erleben, Herodes übernimmt Thomas Blondelle.
In der Titelpartie von Puccinis Publikumsliebling »Madama Butterfly« singt Ermonela Jaho, eine der weltweit führenden Cio-Cio-Sans. Ihr Partner auf der Bühne ist Vincenzo Costanzo, einer der erfolgreichsten italienischen Tenöre der Opernszene.
In Verdis »Ein Maskenball« sind in den Hauptpartien der italienische Tenor Stefano La Colla als Riccardo, der ukrainische Bariton Vitaliy Bilyy als Renato, Maria José Siri als Amelia und Patricia Bardon als Ulrica zu erleben.
Max Emauel Cencic setzt Rossinis Oper »La Donna del Lago« in Szene und übernimmt die Partie des Malcolm Groeme. Lena Belkina übernimmt die anspruchsvolle Titelpartie, Daniel Behle singt den vielschichtigen König James V. Am Pult des Orchesters steht der Grammy-nominierte Echo Klassik-Preisträger George Petrou.
Wagner-Star Andreas Schager übernimmt unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange in Uwe Eric Laufenbergs Inszenierung »Tannhäuser« die Titelpartie. Als Elisabeth ist Betsy Horne und als Venus Jordanka Milkova zu erleben. Als Landgraf ergänzt Albert Pesendorfer die Festspielbesetzung.
Die »Meistersinger von Nürnberg«, in der Inszenierung von Bernd Mottl und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange, ist in der aktuellen Bayreuth-Besetzung zu sehen: Michael Volle ist Hans Sachs, Johannes Martin Kränzle ist Beckmesser, Daniel Behle singt David, Günter Groissböck ist Pogner, Thomas Blondelle ergänzt als Walther von Stolzing.
Die Titelpartie in Verdis »Rigoletto« interpretiert Bariton Ludovic Tézier. Ioan Hotea singt den Herzog und Cristina Pasaroiu ist Gilda in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von Will Humburg.
In dem Konzertabend »Faszination Wagner« werden »Ring«-Geschichten von Weltstar Andreas Schager und Violinistin Lidia Baich präsentiert und von dem international ausgezeichneten Autorenfilmer und Opernregisseur Selcuk Cara filmisch umgesetzt. Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden spielt unter der Leitung von Guillermo Garciá Calvo.
Am ersten Festival-Wochenende folgt das große Mozart-Event »Mozart24«. Eines der führenden Barock-Orchester, das Wrocław Baroque Orchestra, spielt unter dem Dirigat von Konrad Junghänel Mozarts letzte Sinfonien. Multiinstrumentalistin Anna Fusek ist mit Violinistin Mayah Kadish zu erleben. In ihrem Konzert »Mozart meets Morley« treffen Mozart-Violinsonaten und -Duette auf Renaissance-Fantasien. Das Marimbaquartett »The Wooden Anvil« lässt Mozarts Werke im Konzert »Mozart: Portrait in Percussion« erklingen. Chris Pichler und die Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatstorchesters Wiesbaden präsentieren in »Amadeus!« Kammermusik und Briefe des bekannten Musikgenies. Elke Heidenreich und Pianist Marc-Aurel Floros sind in »Passione spezial – Mozart!« zu erleben. Konzerte der »Klazz Brothers« und des Jazz-Duos »Janchri« bringen Mozart zum Tanzen. Ein Mozart-Frühstück mit literarischen Leckerbissen, Babykonzert, Hörinstallation und Mozart-Filmbiografie ergänzen das Programm.
Liederabende haben bei den Internationalen Maifestspielen Tradition. Florian Boesch interpretiert in seinem Rezital den Liederzyklus »Die schöne Müllerin« von Franz Schubert. Mezzosopranistin Doris Soffel präsentiert in ihrem Liederabend »Grandeur und Dekandenz« u.a. Werke von Mahler, Strauss und Sibelius.
Beim Merlin Ensemble Wien steht Mozart in den drei Konzertabenden ebenfalls im Mittelpunkt. Das Nachtkonzert »Mozart pur!«, die Wortvariationen zum »Verlorenen Paradies der Musik« und die Matinée zum 30. Todesjahr von Thomas Bernhard »Eine musikalische Existenzrettung« sind ein Fest für die Ohren.
»The Fairy Queen«, ein zeitloses Meisterwerk des englischen Barock von Henry Purcell, bringt das Ensemble Mattiacis unter der Musikalischen Leitung von Thomas de Vries auf die Bühne. Katharina Heißenhuber, Benjamin Russell und Sharon Kempton sind u.a. im Foyer zu erleben.
Musik und Arien von Georg Friedrich Händel singt Sopranistin Simone Kermes in dem Konzert »Inferno e Paradiso« unter der Musikalischen Leitung von Gianpiero Zanocco mit dem Orchester Amici Veneziani.
Der als Puppenspieler bekannte Nikolaus Habjan ist als Kunstpfeifer mit einem extravagant besetzten Ensemble in dem Konzert »Ich pfeife auf die Oper« zu erleben. Humorvoll führt er durch das Programm voller Opernarien und Instrumentalmusik.
In »Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus« spüren Nikolaus Habjan und die Franui Musicbanda im Zusammenspiel von Musik, Wort und Puppe der Symbolfigur des Wanderers, frei nach Schubert, Schumann, Brahms und Mahler, nach.
Schauspiel / Lesungen
Mit Arthur Schnitzlers Schauspiel »Professor Bernhardi«, in der intensiven und fokussierten Inszenierung von Thomas Ostermeier mit Jörg Hartmann in der Hauptrolle, ist die Schaubühne Berlin zu Gast bei den Maifestspielen.
In »Paris-Dakar oder Schrödingers Katze« duellieren sich zwei Männer mit unterschiedlichen Meinungen, dabei glaubt jeder die Wahrheit gepachtet zu haben. Eine Uraufführung des Schauspielers, Regisseurs und Bühnenautors Manfred Karge für die Internationalen Maifestspiele mit dem Ensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.
Autorregisseur René Pollesch zieht mit »Cry Baby« alle Register des diskursverwirbelnden Theaters, getragen von vier grandiosen Schauspielern des Deutschen Theaters Berlin, Christine Groß, Judith Hofmann, Bernd Moss und Sophie Rois.
Das Berliner Ensemble ist mit dem Schauspiel »Panikherz« von Benjamin Stuckrad-Barre, in der Inszenierung von Oliver Reese, zu Gast in Wiesbaden. Selbstzerstörung, Melancholie und Exzesse waren über Jahre Wegmarken des Autors, den Soundtrack dieser Reise liefern Songs von Udo Lindenberg.
Sebastian Koch liest »Die Kreuzersonate« von Leo Tolstoj. Der Star-Schauspieler lässt die Beichte des Ich-Erzählers der Novelle lebendig werden. Musikalisch gerahmt wird der Abend von Beethovens »Kreutzersonate« op. 47.
Zwei Geschichten des englischen Meistererzählers werden von Schauspieler Uwe Kraus in der Lesung »Der Zitronentisch« vorgetragen. Pianist Tim Hawken begleitet musikalisch.
Tanz / Performance
Das Ballett »Golden Days« des schwedischen Choreografen Johan Inger, getanzt von der Fondazione Nazionale della Danza /Aterballetto aus Italien, ist ein choreografisches Triptychon, dessen vereinendes Thema die Musik amerikanischer Legenden ist.
»Puz/zle« von Sidi Larbi Cherkaoui begreift die Menschheitsgeschichte als Zusammenspiel unterschiedlicher Identitäten und Kulturen. Einzeln und in Gruppen begeben sich Tänzer, Musiker und Instrumentalisten auf die Suche nach den gemeinsamen Wurzeln, eine Eastman Produktion in Zusammenarbeit mit deSingel International Arts Campus Antwerpen.
»Grand Finale« ist das jüngste, international bejubelte Werk von Hofesh Shechter, ein anspruchsvolles Stück für Tänzer und Musiker, getanzt von der Hofesh Shechter Company aus Großbritannien. Shechters bestechende Bewegungssprache entführt das Publikum in ein Abbild des Lebens, das aus Panik, Apokalypse, Wiederaufbau und unbändiger Energie zu bestehen scheint.
Die spanische Extremperformerin Angélica Liddell ist eine Ausnahmeerscheinung im europäischen Theater. Ihr radikales Körpertheater, das ihr inneres Leiden an Gewalt der Welt spiegelt, schreckt mitunter vor Selbstverletzung nicht zurück. Für ihrer Performance »The Scarlet Letter« ließ sie sich von dem berühmten Roman »Der scharlachrote Buchstabe« von Nathaniel Hawthrone inspirieren. Die Einladung dieser Produktion ist der tödlich verunglückten Ko-Leiterin der Wiesbaden Biennale, Maria Magdalena Ludewig, gewidmet.
Programm der Jungen Woche
Das Programm für das junge Publikum gibt es in diesem Jahr wieder konzentriert in der Jungen Woche vom 12. bis 19. Mai 2019.
Astrid Lindgrens berührende Geschichte »Die Brüder Löwenherz« (8+) ist die Auftaktinszenierung der Jungen Woche. Diese wird auch vor, während und danach auf dem Warmen Damm mit allen Theaterliebhabern beim Eröffnungsfest der Jungen Woche gefeiert. Das Theaterstück »Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen« (5+) wird draußen zu sehen sein. Im Puppenspiel nach Janosch, »Guten Tag, kleines Schweinchen« (4+), ist das Theater Kokon aus Weimar mit der Geschichte um falsche und wahre Freundschaften zu erleben. Eine clevere Slapstick-Show mit magischen Tablets präsentiert in dem Stück »AaiPet« (3+) die Gruppe BonteHond aus Antwerpen / Belgien. Für das Tanztheater »Rock wie Hose« (5+) von Célestine Hennermann aus Frankfurt war eine Umfrage mit Mädchen und Jungen zum Thema »Was ist typisch für Mädchen und Jungs« Grundlage für die Performance. »Pakman« (6+) ist ein unglaublich packender Dialog ohne Sprache zwischen einem Jongleur und einem Schlagzeuger der Gruppe Post Uit Hessdalen aus Antwerpen/Belgien. Die Oper »Anne en Zef« (12+), eine Produktion der Opera Spanga in den Niederlanden und dem Jewish Cultural Quater Amsterdam, ist inspiriert durch das Tagebuch von Anne Frank und handelt von der Annäherung zweier Jugendlicher, deren Leben von der Angst geprägt war, entdeckt zu werden. In der erfolgreichen Jugendtheaterproduktion »Mongos« (14+) der Gruppe Follow the Rabbit aus Graz / Österreich stehen Fragen des Erwachsenwerdens zweier Freunde im Zentrum. Die ASSITEJ-Werkstatt Wiesbaden lädt ein, zentrale Themen des Kinder- und Jugendtheaters in »Deine, meine, unsere Geschichte(n)?« zu diskutieren. Eine Initiative des Trägerkreises WIR in Wiesbaden. In der Buchvorstellung »Starke Stücke« geben Herausgeber Einblicke in die Beiträge des Buches und diskutieren mit Theaterschaffenden, kulturpolitisch Verantwortlichen und allen Interessierten über die Zukunft des Kinder- und Jugendtheaters.
Alle Infos: www.staatstheater-wiesbaden.de