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Ina Karr wird neue Generalintendantin der Deutschen Oper am Rhein

ab der Spielzeit 2027/2028

Die Deutsche Oper am Rhein bekommt eine neue Generalintendantin: Die Landeshauptstadt Düsseldorf, die Stadt Duisburg und der Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein e. V. haben einstimmig beschlossen, Ina Karr als Generalintendantin und Geschäftsführerin ab der Spielzeit 2027/2028 zunächst für die Dauer von fünf Jahren zu bestellen.

 

Copyright: Susanne Diesner

Sie folgt auf Prof. Christoph Meyer, der nach 16-jährigem Wirken aus gesundheitlichen Gründen seinen Vertrag zum 31. März 2025 vorzeitig beendet hat. Als neue Generalintendantin ist sie die erste Frau in diesem Amt in der Geschichte der Deutschen Oper am Rhein.

Ina Karr ist seit 2021 Intendantin und CEO des Luzerner Theaters. Davor war sie in leitenden Positionen an verschiedenen Theatern engagiert, unter anderem als Dramaturgin und Pressesprecherin der Oper am Nationaltheater Mannheim, als Operndirektorin am Oldenburgischen Staatstheater und als Chefdramaturgin Oper am Staatstheater Mainz. Darüber hinaus übernahm sie Produktionsdramaturgien wie beispielsweise bei den Salzburger Festspielen und im zeitgenössischen Musiktheater.

Ina Karr, künftige Generalintendantin der Deutschen Oper am Rhein: "Ich freue mich sehr auf die Deutsche Oper am Rhein. Mich reizt das kreative Potenzial dieser besonderen Theaterpartnerschaft Düsseldorf-Duisburg und damit die künstlerische Verbindung zweier – auf so verschiedene Weise interessante – Städte. Musiktheater und Ballett werden für mich lebendig und attraktiv durch ein reiches Repertoire, viel Nähe zum Publikum und zur Stadt sowie vor allem durch große, brillante, selbstbewusste Ensembles: Ich sehe die DOR als Haus der Künstlerinnen und Künstler. Mit ihnen und den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wollen wir einen Spielplan gestalten, der durch Musik unsere Geschichten erzählt, vergangene wie heutige. Die stilistische Klammer will ich mit meinem Team in einer eigenen neuen Dramaturgie sehr weit fassen – vom Barock bis zur zeitgenössischen Oper, die DOR soll ein profilierter Ort für Neukreationen werden, regional verankert und international strahlend. Ausdrücklich und besonders am Herzen liegt mir die Oper für ein junges Publikum, das ist für mich ein gesellschaftlicher Auftrag. Und natürlich blicke ich schon jetzt mit Spannung und künstlerischer Neugier auf die Bauprojekte in Düsseldorf und Duisburg – Riesenchancen für neue Perspektiven."

Mit der Bestellung Ina Karrs zur neuen Generalintendantin folgen die Gremien der Deutschen Oper am Rhein dem Vorschlag einer Findungskommission unter Leitung der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg und der Landeshauptstadt Düsseldorf. Neben den Oberbürgermeistern Dr. Stephan Keller und Sören Link waren Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, Linda Wagner, Beigeordnete für Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheit, Verbraucherschutz und Kultur der Stadt Duisburg, Monika Lehmhaus, Vorsitzende des Freundeskreis der Deutschen Oper am Rhein e. V., Tim Franke, Gesamtbetriebsrat der Deutschen Oper am Rhein gGmbH, die Intendantin der Säschsischen Staatsoper Dresden, Nora Schmid, und der Intendant der Staatsoper Stuttgart, Viktor Schoner, Teil der Findungskommission. Bis zum Beginn der Generalintendanz von Ina Karr wird das Haus interimistisch von der Geschäftsführenden Direktorin Alexandra Stampler-Brown 
als alleinige Geschäftsführerin und dem kommissarischen Künstlerischen Leiter, Marwin Wendt, geleitet.

Zur Person
Ina Karr wurde 1968 in Stuttgart geboren und studierte Musik, Musikwissenschaft und Neuere Deutsche Literaturgeschichte. Sie hat langjährige Opern- und Theatererfahrung in leitenden Positionen und hat mit vielen renommierten Regisseurinnen, Regisseuren und Komponistinnen gearbeitet. Nach Engagements als Dramaturgin für zeitgenössische Musik und Musiktheater, unter anderem für das Festival Eclat ging sie von 2002 bis 2005 als Dramaturgin und Pressesprecherin der Oper an das Nationaltheater Mannheim zu Operndirektor Dietmar Schwarz. Anschliessend wechselte sie als Operndirektorin an das Oldenburgische Staatstheater. Von 2014 bis 2020 leitete Ina Karr als Chefdramaturgin die Sparte Oper am Staatstheater Mainz.
Seit 2021 ist Ina Karr Intendantin und CEO des Luzerner Theaters. Einen wichtigen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie in der Förderung von zeitgenössischen Werken sowie der Entwicklung neuer Formen. Zudem etablierte sie Ensembles in allen Sparten und gründete mit dem "Jungen Luzerner Theater" eine eigene Sparte für Kinder- und Jugendtheater. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet Ina Karr unter anderem mit den Regisseurinnen Elisabeth Stöppler und Lydia Steier. Lydia Steiers Inszenierungen von G. F. Händels Oratorium "Saul" sowie die Deutsche Erstaufführung von Pascal Dusapins "Perelà" waren für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Im Sommer 2018 war sie Produktionsdramaturgin bei den Salzburger Festspielen für Mozarts Oper "Die Zauberflöte", ebenfalls in der Regie von Lydia Steier.

Darüber hinaus arbeitete sie mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Jan-Christoph Gockel, David Hermann, Lorenzo Fioroni, Sebastian Baumgarten, Christopher Alden, Hans Neuenfels und Amélie Niermeyer. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist auch die Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Komponisten wie Lucia Ronchetti, Chaya Czernowin, Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann, Du Yun, Isabel Mundry, José M. Sanchez-Verdú, Gordon Kampe oder Simon Steen Andersen, die das Musiktheater prägen.

Ina Karr war und ist Mitglied zahlreicher Jurys, wie der Kulturstiftung des Bundes, dem Götz Friedrich Preis, oder dem European Opera-directing Prize. 2019 wurde sie ins Internationale Theaterinstitut (ITI) und 2021 in die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste gewählt. Seit 2022 ist sie Mitglied im Vorstand von Opera Europa.

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