Sie kapseln sich in ihren Zimmern ein und führen lediglich über Internet-Chat und Videospiele eine virtuelle Kommunikation, ein virtuelles Leben. Soziologen beschreiben diese Art der Gesellschaftsverweigerung auch als „sozialen Hungerstreik“. In Japan werden bereits über eine halbe Million Hikikomoris gezählt, überwiegend junge Männer, die sich jedem sozialen Zugriff entziehen – eine Revolution der Einsiedler.
Das gleichnamige Ein-Personen-Stück von Holger Schober ist jedoch kein Stück über Japan, sondern die Geschichte einer gefährlichen Verkapselung. Es ist die Geschichte von H., der sein Zimmer seit Monaten nicht verlassen hat. Eine unverhoffte Chance auf ein „normales Leben“, eine normale Beziehung tut sich auf, als er beim Chat mit einem mysteriösen Mädchen namens „Rosebud“ in Kontakt kommt. Doch auch diese Möglichkeit, aus dem Gefangensein in sich selbst herauszukommen, erweist sich als Illusion ...
Holger Schober, geboren 1976 in Graz, arbeitet als Autor, Schauspieler und Regisseur. Nach dem Abitur Schauspielstudium am Max Reinhardt Semi-nar in Wien, danach studierte er zwei Jahre lang Kulturmanagement. Von 2000 bis 2005 war er künstlerischer Leiter des Theater KINETIS, seit 2005 gehört er dem Leitungsteam des Theater an der Gumpendorfer Straße (TAG) an. 2002 war er nominiert für den Heidelberger Theaterpreis für sein Stück ‚Full Frontal Nudity – Episode One’ und 2004 für den Nestroypreis „Bester Nachwuchs“ für die Rolle des Boris in ‚2 Brüder’. Sein Stück ‚Hikikomori’ wurde 2006 im Theater an der Gumpendorfer Straße uraufgeführt.
Regie Dominik Günther
Bühne Oliver Helf
Musik Helena Ratka
Video Helena Ratka
Dramaturgie John von Düffel
Ole Lagerpusch (H.)
21. Oktober 2010, 19.30 - 20.45 Uhr, A-Preise Karten
29. Oktober 2010, 19.30 - 20.40 Uhr, A-Preise Karten