Sieben Tänzer*innen, ein Schauspieler und ein Musiker stehen auf der Bühne. Seabra, der in seiner Arbeit stark geprägt ist von der flämischen Tanzszene und sich sehr für die Verbindung von Theater und Tanz interessiert, lässt damit zwei Körperlichkeiten aufeinandertreffen, die in besonderer Weise die Lücke, den Bruch, das, was eben auch der Titel „HIATUS“ beschreibt, erfahrbar machen sollen.
Helder Seabra: „Für mich ist die Arbeit eine Fortsetzung dessen, was mich stets interessiert: Menschen und die Komplexität ihrer Beziehungen und Gefühle zu sich und anderen zu beschreiben. ‚HIATUS’ beschreibt einen Raum des Übergangs, in dem wir konfrontiert werden mit unseren Ängsten davor, dass sich in unserem Leben etwas verändert, auf das wir vielleicht nicht vorbereitet sind. Ich glaube, das ist mit Blick auf die aktuellen globalen Entwicklungen ein wahnsinnig drängendes Thema. In der Arbeit suche ich mit dem Ensemble nach den körperlichen und psychischen Extremzuständen, die diesen Zwischenraum erfahrbar machen. Wichtig ist, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, sondern vielmehr mit unseren Mitteln auf der Bühne einen Raum zu kreieren, in dem diese Erfahrungen von den Zuschauer*innen ganz individuell nachvollzogen werden können.“
„HIATUS“ ist das erste Stück, das in der neuen Konstellation von Unusual Symptoms auf die Bühne kommt: Fünf neue Tänzer*innen sind zu Beginn der Spielzeit zur Gruppe dazugekommen. Gregor Runge, einer der beiden künstlerischen Leiter der Tanzsparte: „Es ist eine Tradition der Kompanie, dass in ihr sehr unterschiedliche Charaktere und Künstler*innenpersönlichkeiten aufeinander treffen, die gemeinsam in der Lage sind, ein äußerst vielschichtiges Repertoire zu entwickeln. Das ist durchaus ein Versprechen und wir freuen uns wahnsinnig auf die Arbeit mit diesem neu zusammengestellten Ensemble – und auf ein neugieriges Bremer Publikum.“
Helder Seabra studierte Tanz in Portugal und bei P.A.R.T.S. in Brüssel und war als Tänzer und Performer jahrelang eine prägende Figur in den Arbeiten der europäischen Starchoreografen Wim Vandekeybus und Sidi Larbi Cherakaoui. Erste eigene Arbeiten entstanden u. a. am Sadlers’s Wells Theatre London, von Antwerpen aus macht er seit einigen Jahren als Choreograf international auf sich aufmerksam. Johannes Wieland engagierte ihn zuletzt für einen Doppelabend ans Staatstheater Kassel. Mit „HIATUS“ gibt Helder Seabra nun seinen Einstand in Bremen und choreografiert hier seine erste in Deutschland entstehende abendfüllende Arbeit.
Choreografie: Helder Seabra
Bühne: Matthieu Götz
Kostüme: Alexandra Morales
Musik: Stijn Vanmarsenille
Dramaturgie: Gregor Runge
Von und mit:
Gabrio Gabrielli, Michai Geyzen, Nóra Horváth, Alexandra Llorens, Ulrike Reinbott, Diego de la Rosa, Andor Rusu, Young-Won Song
Samstag, 10. November 2018, 20:00 Uhr
Sonntag, 18. November 2018, 18:30 Uhr
Freitag, 30. November 2018, 20:00 Uhr
Mittwoch, 12. Dezember 2018, 20:00 Uhr
Donnerstag, 20. Dezember 2018, 20:00 Uhr