Er liebt die Menschen, schätzt den Knecht Matti als seinen besten Freund, sorgt sich um seine Tochter Eva und verlobt sich, vor Potenz wie vor sozialem Engagement strotzend, gleichzeitig mit der Telefonistin, dem Kuhmädchen, der Schmuggleremma und dem Apothekersfräulein. Mittsommersonne! Sauna!! Birkenruten, Krebse, Schnaps!!! –
In ärgerlichen Anfällen von »totaler, sinnloser Nüchternheit« jedoch wird er zurechnungsfähig. »Ein zurechnungsfähiger Mensch ist ein Mensch, dem man alles zutrauen kann.« Dann verwandelt er sich in den Mann, der zu sein ihn seine gesellschaftliche Stellung zwingt: In den hartherzigen Großgrundbesitzer und kalten Patriarchen, der seine Tochter in eine Geldheirat zwingen will, politisch engagierte Knechte vertreibt und nur seinen persönlichen Vorteil lebt. Lässt er sich volllaufen, wird er wieder er selbst und bereut sofort alles Vorgefallene.
mit Brechts 1940 im finnischen Exil entstandenen Volksstück stellt sich Wulf
Twiehaus mit seiner ersten Konstanzer Regiearbeit als neuer Oberspielleiter
vor. In der Spielzeit 2007–2008 werden weitere folgen.
Mitwirkende
Andrej Kaminsky, Anja Panse, Anne Breitfeld, David Benito Garcia, Ingo Biermann, Monika Vivell, Nico Selbach, Odo Jergitsch, Theresa Berlage