Die Rossitzer schwören Rache auf den Tod gegen die Warwander. Ein Erbvertrag hat sie zu Feinden gemacht: hat eine der Familien keine Nachkommen mehr, fällt ihr Besitztum an die andere Seite. Seitdem regieren Misstrauen, Hass und Vorverurteilung.
Ottokar aus dem Haus Rossitz liebt ein Mädchen, dessen Namen er nicht kennt. Sein Halbbruder liebt, wie sich herausstellt, dasselbe Mädchen. Und er weiß, wer sie ist: Agnes Schroffenstein. Die Tochter des Feindes. Ottokar hat ihr am Sarg seines Bruders den Tod geschworen. Sie weiß das – und trifft sich dennoch mit ihm. Ihre Liebe ist der Versuch, die Mechanik des Hasses zu durchbrechen.
Die Familie Schroffenstein ist der erste Theatertext Kleists uns wurde1803 anonym veröffentlicht. Ein Stück, das Motive der Schauerromantik mit dem bekannten Shakespeareschen Konflikt der Lie-benden aus verfeindeten Familien verknüpft. Die großen Motive Kleists klingen hier bereits an: die Nähe von Liebe und Tod, die Frage der Identität, die Schwierigkeit zu definieren, was Wahrheit ist. Wer hat recht in diesem unentwirrbaren Knäuel von Misstrauen, Vorurteilen und Ängsten, das beide Familien gegeneinander ins Feld führen? Und kann der Versuch von Ottokar und Agnes, die Perspek-tiven zu tauschen und die Sichtweise des anderen zu verstehen, die verhärteten Fronten aufbrechen?
Es inszeniert Tilman Gersch, der seit Beginn dieser Spielzeit Hausregisseur und Mitglied der Schau-spielleitung am Staatstheater Wiesbaden ist. Mit der Rolle der Agnes debütiert die junge Schauspiele-rin Lissa Schwerm an unserem Haus. Sie gehört ab der nächsten Spielzeit fest zum Ensemble.
Weitere Termine: 27. Februar 2008 und 5., 19., und 30. März 2008
Beginn: jeweils um 19.30 Uhr im Kleinen Haus