Doch in die Ehrung platzt sein größter Konkurrent: Antonio Montecatino, Staatssekretär. Dem kalkulierenden Verstandesmenschen gilt der kreative Geist nur wenig – gegenüber dem kühlen Kopf.
Aus dem Wortgefecht wird ein Degenduell. Während der Hof die Auseinandersetzung als den Irrweg einer sensiblen Künstlernatur verdrängt, wächst sich die fatale Mischung aus Verehrung und Verachtung, die er durch seine Gönner erfährt, für Tasso zur existentiellen Bedrohung aus. Die Liebe zu Leonore stürzt den Dichter in weitere Verwirrung. Die Prinzessin ist fasziniert von Tassos poetischer Kraft – und abgeschreckt von seiner Unberechenbarkeit. Ein großer, aber gefährlicher Geist?
Aufstieg und Niedergang des italienischen Barockdichters Torquato Tasso waren für Goethe Ausgangspunkte für eine poetische Reflexion über das Verhältnis des Künstlers zur Gesellschaft und den Mächtigen, die ihn finanzieren aber oftmals nicht verstehen. Sein historisches Vorbild verbrachte mehrere Jahre in einem Hospital für Geisteskranke.
Regie: Sybille Fabian