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GIUSEPPE VERDIS 'STIFFELIO' ALS FRANKFURTER ERSTAUFFÜHRUNG IM OPERNHAUSGIUSEPPE VERDIS 'STIFFELIO' ALS FRANKFURTER ERSTAUFFÜHRUNG IM OPERNHAUSGIUSEPPE VERDIS...

GIUSEPPE VERDIS 'STIFFELIO' ALS FRANKFURTER ERSTAUFFÜHRUNG IM OPERNHAUS

Sonntag, 31. Januar 2016, um 18.00 Uhr im Opernhaus. -----

Der protestantische Geistliche Stiffelio muss feststellen, dass seine Frau Lina ihm untreu geworden ist. Deren Vater Stankar unternimmt zunächst alles, um die Ehe seiner Tochter und damit auch die Familienehre zu retten.

Als er Lina bei einem nächtlichen Treffen mit ihrem Verführer Raffaele überrascht, fordert er diesen zum Duell. Plötzlich erscheint Stiffelio, um die beiden Streithähne zu versöhnen. Außer sich vor Zorn verrät Stankar den Ehebrecher. Daraufhin greift Stiffelio beinahe selbst zu den Waffen, besinnt sich jedoch auf sein Priestertum und schlägt seiner Frau die Scheidung vor. Nicht dem Ehemann, sondern dem Priester Stiffelio gegenüber beichtet Lina, dass sie ihn noch immer liebe und lediglich in einem Augenblick der Schwäche gefehlt habe. Unterdessen hat Stankar Raffaele ermordet. Ein Bibelwort, auf das Stiffelio zufällig beim Gottesdienst stößt, beendet die Oper: Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.

 

Stiffelio von Giuseppe Verdi (1813-1901) wurde am 16. November 1850 kurz vor dem Durchbruch des Komponisten mit seiner wegweisenden Trias – bestehend aus Rigoletto, Il Trovatore und La Traviata – in Triest uraufgeführt. Zuvor hatte die Zensur Verdi gezwungen, einige religiöse Aspekte der Handlung zu revidieren, wodurch viele Szenen ihren Sinn einbüßten; das mag zum mäßigen Erfolg des Werkes beigetragen haben. Vor diesem Hintergrund entschloss sich der Meister zu einer Umarbeitung des Stoffes unter dem Titel Aroldo, mit vollkommen neuer Handlung und traditionelleren Kompositionsmustern.

 

Verloren ging in der neuen Fassung der moralische Zwiespalt des Protagonisten zwischen christlicher Vergebung und rasender Eifersucht, der sich in starken Affektwechseln und kraftvollen musikalischen Gegensätzen äußert. Erst nach der Auffindung verschollen geglaubter Teile der Originalpartitur Anfang der 1990er Jahre ließ sich Stiffelio wieder in seiner ursprünglichen Gestalt rekonstruieren und wird seitdem vermehrt gespielt.

 

Der französische Dirigent Jérémie Rhorer debütierte 2014/15 mit Mozarts Die Entführung aus dem Serail an der Oper Frankfurt. Daneben gastiert er im Opern- sowie im Konzertbereich an vielen renommierten Musikzentren weltweit, darunter die Staatsopern von Wien und München.

 

REgisseur Benedict Andrews stammt aus Australien und gibt mit dieser Frankfurter Erstaufführung sein Debüt an der Oper Frankfurt. Er hat zuletzt u.a. Prokofiews Der feurige Engel an der Komischen Oper Berlin inszeniert.

 

STIFFELIO

Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi

Text von Francesco Maria Piave nach Émile Souvestre und Eugène Bourgeois

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Musikalische Leitung: Jérémie Rhorer

Inszenierung: Benedict Andrews

Bühnenbild: Johannes Schütz

Kostüme: Victoria Behr

Licht: Joachim Klein

Dramaturgie: Konrad Kuhn

Chor: Tilman Michael

 

Stiffelio: Russell Thomas

Lina: Sara Jakubiak

Stankar: Dario Solari

Raffaele: Vincent Wolfsteiner

Jorg: Alfred Reiter

Federico di Frengel: Beau Gibson

Dorothea: Maria Pantiukhova

 

Chor der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester

 

Weitere Vorstellungen: 4., 7., 13., 25., 28. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen

3 und 9 Jahren) Februar, 3., 5., 12. März 2016

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr

 

Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.

 

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

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