Blind gegenüber deren Beteuerungen ihrer Unschuld erwürgt er sie auf dem gemeinsamen Lager und stürzt sich schließlich – als er seine Verblendung bemerkt – in sein Schwert.
Sechzehn Jahre lang hatte Giuseppe Verdi (1813-1901) seit der Uraufführung seiner Aida keine Oper mehr veröffentlicht, bevor Otello am 5. Februar 1887 an der Mailänder Scala als vorletzte seiner Bühnenschöpfungen erstmals einem gespannten Publikum präsentiert wurde. Der damals berühmteste Opernkomponist Italiens hatte hier endlich mit großem Erfolg sein erklärtes Ziel, die durchkomponierte musikalische Großform, realisiert. Unterstützt wurde er dabei von seinem Librettisten Arrigo Boito, der ihm die Vertonung des Shakespeare-Stoffes nahegelegt und sich bei seiner Arbeit weitestgehend an die literarische Vorlage gehalten hatte, ohne die für die Gattung erforderlichen Gesetze außer Acht zu lassen. Die kongeniale Zusammenarbeit der beiden Künstler gipfelte schließlich im Falstaff (1893), Verdis letzter, erneut auf Shakespeare zurückgehende Oper.
Die Inszenierung stammt von Johannes Erath, der sich in Frankfurt 2008/09 mit Angels in America von Peter Eötvös im Bockenheimer Depot als Regisseur vorstellte. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehört u.a. Verdis Aida an der Oper Köln. Als Otello gibt Carlo Ventre sein Rollendebüt, nachdem er im Haus am Willy-Brandt-Platz bereits u.a. als Verdis Don Carlo und Maskenball-Riccardo sowie als Puccinis Pinkerton in Madama Butterfly und Cavaradossi in Tosca zu erleben war. Der Bariton Marco Vratogna (Jago) sang in Frankfurt u.a. Nabucco und Macbeth sowie Renato im Maskenball und Scarpia in Tosca. Zu den jüngsten Aufgaben des rumänischen Tenors Teodor Ilincai (Cassio) gehört Ismaele in Verdis Nabucco an der Wiener Staatsoper. Angeführt von Elza van den Heever, die als Desdemona ihr Rollendebüt gibt, sind alle weiteren Partien mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt. Der koreanische Bassist Kihwan Sim (Herold) ist seit dieser Saison im Frankfurter Opernstudio engagiert. Zudem kommen im Verlauf der Aufführungsserie diverse Alternativbesetzungen zum Zuge.
Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi
Text von Arrigo Boito
Nach The Tragedy of Othello, the Moor of Venice von William Shakespeare
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle / Erik Nielsen (25., 27. Mai, 16., 20., 29. Juni 2012)
Inszenierung: Johannes Erath
Bühnenbild: Dirk Becker
Kostüme: Silke Willrett
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Norbert Abels
Chor und Extrachor: Matthias Köhler
Kinderchor: Michael Clark
Otello: Carlo Ventre / Frank van Aken (Januar, Mai 2012)
Jago: Marco Vratogna / Marco di Felice (26. Dezember 2011, Januar 2012) / Zeljko Lučić (Mai, Juni 2012)
Desdemona: Elza van den Heever
Emilia: Claudia Mahnke / Tanja Ariane Baumgartner (Januar, Mai 2012)
Cassio: Teodor Ilincai / Wookyung Kim (Mai, Juni 2012)
Rodrigo: Simon Bode
Lodovico: Thorsten Grümbel / Magnús Baldvinsson (16., 21. Dezember 2011, 1. Januar, Juni 2012)
Montano: Franz Mayer
Herold: Kihwan Sim
Chor, Extrachor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 8., 11., 16., 21., 26. Dezember 2011, 1. (Oper für Familien, 18.00 Uhr; pro
Erwachsenen-Kaufkarte maximal drei Tickets für Kinder und Jugendliche bis
einschließlich 18 Jahre gratis, empfohlen ab 10 Jahren), 6., 14., 22. (15.30 Uhr;
mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Januar,
25., 27. Mai, 16., 20., 29. Juni 2012
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 13 bis 140 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die oben angegebenen Preise, die Premiere ausgenommen.
Die Premiere wird vom Hessischen Rundfunk in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur aufgenommen. Der Hessische Rundfunk überträgt live auf hr2-kultur (mit Vorprogramm ab 17.30 Uhr), Deutschlandradio Kultur sendet die Aufnahme zeitversetzt am 10. Dezember 2011 ab 19.05 Uhr.