Sie ist ein lebensfroher Mensch, eingebettet und behütet in den Mustern einer starren Gesellschaft, sie fühlt sich geborgen. Durch die Begegnung mit Albrecht, ihre Begeisterung für seine ganz andere Art und die Liebe, die daraus erwächst, wird sie allmählich zur Außenseiterin. Als auch seine Liebe sich als unverbindlich erweist, verliert sie ihren letzten Halt und bricht zusammen. Vollkommen auf sich allein gestellt muss sie eine neue Identität finden. Sie lernt, sich von den Einflüssen anderer zu befreien und ihre persönlichen Sehnsüchte und Emotionen zu leben. Dabei löst sie sich schrittweise von ihrer Ver-gangenheit und findet einen Neubeginn umgeben von Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
In enger Anlehnung an die dramaturgische Vorlage des Originals stellt Stephan Thoss in seiner Fassung die Fähigkeit Giselles, sich über Bewegung auszudrücken in den Mittelpunkt. Während sie im klassischen Original ein junges Mädchen ist, das durch die Begeisterung für den Tanz zu frühem Tod und einer Existenz als geisterhafte Wili verdammt ist, durchläuft seine Giselle jedoch einen psychologischen Entwicklungsprozess, an dessen Ende eine gereifte Persönlichkeit steht. Bewegend gestaltet er ihre Lebensgeschichte und lässt den Zuschauer miterleben, wie sie lernt, ihren eigenen Weg zu gehen.
Dieses packende Handlungsballett wurde bereits an drei deutschen Theatern einstudiert und auf Gastspielen im In- und Ausland gezeigt. Im November 2007 erhielt Stephan Thoss für Giselle M. den Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Beste Choreografie“.
Choreografie und Kostüme Stephan Thoss
Musikalische Leitung Cornelius Heine
Bühne Arne Walther
Dramaturgie Anja von Witzler
Mit: Xanthe Geeves / Ina Brütting (Giselle M.), Kenneth Pettitt / Sandro Westphal (Hilarion), Yuki Mori / Christian Maier (Albrecht)
Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
Weitere Termine: 23. und 27. Februar und 12., 16., und 22. März 2008
Beginn: jeweils 19.30 Uhr im Großen Haus