Er löst nicht nur die Geschichte aus den gesellschaftlichen Bedingungen des 19. Jahrhunderts und zeigt den Stoff in seiner Zeitlosigkeit, sondern legt seiner Interpretation neben dem klassischen Tanzvokabular seine ganz persönliche choreographische Stilistik zugrunde und die reiche Körpersprache des modernen klassischen Tanzes.
Dawsons „Giselle“ ist eine einzigartige Werkinterpretation, die sich durch seine innovative Herangehensweise auszeichnet: Respektvoll den traditionellen Wurzeln der Uraufführungs-Choreographie gegenüber, bleibt er sich und seiner Ästhetik treu. Im Aalto-Theater wird die musikalische und choreographische Neuschöpfung in Kooperation mit der Compagnie des Musiktheaters im Revier zu erleben sein.
David Dawson zählt zu den bedeutendsten Choreographen seiner Generation. Er ist einer der innovativsten und weltweit gefragtesten Tanz-Schöpfer in der aktuellen Tanzszene. Sein choreographischer Stil zeichnet sich durch die Umwandlung klassischen Balletts in neue Formen aus und seine von internationaler Kritik und Publikum gleichermaßen gefeierten Werke sind atmosphärisch dicht, berührend körperlich und sowohl abstrakt als auch erzählerisch. Die Stücke sind vielfach in das Repertoire führender Ballettcompagnien eingegangen und wurden in 30 Ländern aufgeführt.
Dawson und seine Ballette wurden mit zahlreichen bedeutenden Preisen und Nominierungen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Prix Benois de la Danse (2002), dem Choo San Goh Preis (2004) und der Goldenen Maske (2005) - jeweils als „Bester Choreograph“. Er schuf eine Vielzahl an Stücken, u.a. die abendfüllende Version von „Giselle“, die 2008 an der Semperoper Premiere feierte. Zu seinen bedeutendsten Choreographien zählen u.a. „The Human Seasons”, „day4”, „The Third Light”, „Morning Ground”, „A Million Kisses to my Skin”, „The Grey Area”, „00:00”, „Reverence”, „The Gentle Chapters, „Das Verschwundene|The Disappeared”, „A Sweet Spell of Oblivion”, „On the Nature of Daylight”, „The World According to Us”, „dancingmadlybackwards”, „5”, „Opus.11” und „timelapse/(Mnemosyne)”.
Geboren in London, absolvierte Dawson seine tänzerische Ausbildung an der Arts Educational School und der Royal Ballet School. 1991 gewann er den renommierten Prix Professionel des Prix de Lausanne. Bevor er sich ausschließlich seiner choreographischen Karriere widmete, tanzte er als Solist und Erster Solist am Birmingham Royal Ballet, am English National Ballet, am Niederländischen Nationalballett sowie am Ballett Frankfurt. Zwischen 2004 und 2012 war Dawson Hauschoreograph des Niederländischen Nationalballetts, des Semperoper Balletts und des Königlichen Balletts Flandern. 2013 war er Jurymitglied des Prix Benois de la Danse in Moskau und des internationalen Ballett-Festivals Dance Open in St. Petersburg.
Musik von Adolphe Adam, arrangiert von David Coleman
Mit: Solisten und Corps de ballet des Aalto Ballett Essen und des Ballett im Revier Gelsenkirchen sowie den Bochumer Symphonikern
Musikalische Leitung: Yannis Pouspourikas
Choreographie, Konzept und Inszenierung: David Dawson
Bühne: Arne Walther
Kostüme: Yumiko Takeshima
Licht und Produktionseinrichtung: Bert Dalhuysen
Dramaturgie: Freya Vass-Rhee
Weitere Vorstellungen 6., 8., 10., 12., 23., 25. April; 29. Mai; 9. Juni 2014
Karten unter Telefon 02 01 81 22 200 oder www.theater-essen.de