Henrys Verzweiflung über den Zerfall der gesellschaftlichen Spielregeln, nach denen er im Leben angetreten ist, ist längst in Wut und Verachtung umgeschlagen. Immer wieder gehen ihm Rachefantasien durch den Kopf. Er will sich nicht mehr erniedrigen lassen und nicht mehr um Arbeit betteln. Aber aufgeben will er auch nicht. Und so ist er nun in Begleitung seiner Frau Lily in die Stadt gekommen; dort, wo es vermeintlich noch viel Arbeit gibt, will er nach einer Anstellung suchen. Henry und Lily haben sich in einem Motel einquartiert, einer Absteige für Loser, Kleinkriminelle und schnellen Sex. Kurz nach ihrer Ankunft beginnt in der Stadt eine Anschlagserie: drei Arbeitslose werden ermordet, und auf einige große Firmen werden Bombenattentate verübt. Die Polizei beginnt zu ermitteln. Die Spuren führen das Cop-Duo Max und Donny in das Motel zu Henry und seiner Frau, die unter Anleitung der Zimmernachbarin, einer Gelegenheitsprostituierten, gerade eigene Wege zu gehen beginnt …
Seit 2003 erobern die Stücke von George F. Walker, geboren 1947, die deutschen Bühnen; das theater magdeburg eröffnete diesen Siegeszug mit der deutschsprachigen Erstaufführung von Walkers damals neuestem Stück, »Heaven«. Walker ist ein Meister in der Vermischung von Comedy und Realismus, Krimi und Melodram. Seine Stücke sind temporeich und scharfzüngig wie Tarantino-Filme – und mit bitterbösem Humor treffen sie die Schmerzpunkte unserer Gegenwart.
Regie Markus Dietz
Bühne und Kostüme Ines Nadler