Unwissend wird er auch sterben. Seine Lehrer kommen zu dem Schluss, der Einfluss seines Freundes Melchior habe ihn vernichtet. Ähnlich geht es Wendla Bergmann. Sie hat wenige Begegnungen mit Melchior Gabor und wird – ohne zu begreifen – schwanger. Die Abtreibung, die ihre Mutter anordnet, um die Ehre der Familie zu retten, endet für die Tochter tödlich.
Wir befinden uns am Ende des 19. Jahrhunderts, in West-Europa. Das Erwachsen-Werden ist in Wedekinds berühmtem Stück eine gefährliche, oft tödliche Passage. Vieles scheint uns heute fern an dieser Zeit voller Tabus und Repressalien. Es ist keine gute alte Zeit. Und doch: Sind die Jahre zwischen Kindheit und Reife inzwischen sicherer geworden? Sind Jugendliche heute weniger bedroht von Einsamkeit, Verzweiflung, Überforderung, Gewalt? Ist uns die Kultur, die Zeit, die Wedekind in seiner Kindertragödie portraitiert, wirklich so fern, wie wir es gerne hätten?
Inszenierung Evgeny Titov
Wendla Bergmann
Anna Rieser
Mutter Bergmann
Katharina Hofmann
Mutter Gabor
Corinna Mühle
Moritz Stiefel
Markus Pendzialek
Melchior Gabor
Lukas Watzl
Vater Stiefel
Horst Heiss
Vater Gabor
Lutz Zeidler
Direktor
Christian Taubenheim
Der vermummte Herr
Vasilij Sotke
Martha
Johanna Malecki
Thea
milie Haus
Ilse
Christina Polzer
Otto
Florian Granzner
Hänschen
Lukas Heinrich