Das „Ich“ in Aktion: wackelt mit dem Stuhl, reiht Dominosteine auf, baut Kartenhäuser und erfreut sich an einem Spiel mit dem Risiko. \|/_ nimmt Einzug in _geordnete Verhältnisse, abgesicherte Zukunft, stabile Narrative_. Wie faszinierend, wenn etwas zur Chance wird, das gleichzeitig eine große Gefahr darstellt! Der Mensch, sich als Maß aller Dinge wahrnehmend, immer in Bewegung, zwischen Angst und Euphorie untersucht die Umwelt, erforscht die eigene Lebensgrundlage und versteht oft erst mit Rückblick: dies war ein Kippmoment. Mit Objektkonstruktionen in einem zitatreichen Setting befragt Performer*in Li Kemme mit KIP\|/_PEN unsere Einstellung zu irreversiblen Vorgängen in krisenhaften Zeiten.
KIP\|/_PEN lädt ein zum kreativen, lustvollen Spiel mit Physik wie Politik und bringt den Abend selbst ins Kippen. Mit einem multidisziplinären Team entsteht eine theatrale Anordnung zwischen Labor, Baustelle und Spielplatz für ein intergenerationelles Publikum.
Spiel, Ausstattung und Idee Li Kemme
Regie Franz Schrörs
Dramaturgie Sandra Bringer
Text Judith Engel
Künstlerische Beratung Tim Spooner
In Koproduktion mit dem Westflügel Leipzig und dem FITZ Stuttgart.
Li Kemme (sie*er/ kein Pronomen), gebürtig aus Erlangen, hat Figurentheater an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart studiert. Seit dem Abschluss 2019 ist er*sie als freischaffende*r Künstler*in im Bereich Figurenspiel mit Schwerpunkt Performance, Bau und Musik tätig. Li Kemme kombiniert darstellende und bildende Kunst mit einem performativen Ansatz, in dem das Publikum als Bestandteil des Geschehens integriert wird. 2019 erhielt Li Kemme den Fritz-Wortelmann-Preis für professionellen Nachwuchs im Figurentheater. Er*sie lebt in Leipzig.