Das Konzert fand unter schrecklichen Bedingungen statt, aber es war das schönste meines Lebens, erinnerte sich Olivier Messiaen später an die Uraufführung seines „Quartett für das Ende der Zeit“ in Görlitz. Knapp neun Monate verbrachte der französische Musiker und Komponist als Kriegsgefangener im Strafgefangenenlager VIII A der Wehrmacht im damaligen Ostteil von Görlitz, dem heutigen Zgorzelec. Hier schrieb er die Partitur für das Quartett, nachdem ihm ein deutscher Offizier die dazu benötigten Blätter und Stifte ins Lager gebracht hatte. Und hier führte er sein Werk gemeinsam mit drei Mitgefangenen am 15. Januar 1941 erstmals auf.
Gemeinsam mit der Historikerin Hannelore Lauerwald entstand ein faszinierendes Theaterstück - eine Mischung aus Dokumentationskonzert und Schauspiel -, welches die erschütternde wie berührende Entstehungsgeschichte des Quartett für das Ende der Zeit von Olivier Messiaen (1908 - 1992) erstmals auf die Bühne bringt. In Feuerspeer und Regenbogen unternimmt der Zuschauer eine Reise in die Vergangenheit und lernt die vier Musiker der Uraufführung (Olivier Messiaen, Henri Akoka, Jean Le Boulaire, Etienne Pasquier) kennen, die über sich und die widrigen Entstehungsumständen des Quartetts im Stalag VIIIA berichten.
"In meinen Träumen höre und sehe ich geordnete Akkorde und Melodien, bekannte Farben und Formen; dann nach diesem gelange ich ins Irreale und erlebe mit Ekstase einen Wirbel, ein kreisförmiges Ineinander von übermenschlichen Tönen und Farben. Diese Feuerspeere, diese blau-orangenen Lavaströme, die plötzlichen Sterne, sie bilden das Gewirr, sie sind die Regenbögen für den Engel, der das Ende der Zeit verkündet..." (Olivier Messiaen über das Quartett für das Ende der Zeit)
Klaus Arauner, Regie
Ulrike Stelzig-Schauffert, Ausstattung
Sebastian Ritschel & Ronny Scholz, Dramaturgie