Ihre ‚Klienten’ haben sich am Rand unserer Städte und im Dickicht unseres Sozialstaates verheddert, haben den Anschluss verloren und finden keine Perspektive mehr, um mit dem gesellschaftlich vorgegebenen Takt Schritt zu halten. Doch was passiert, wenn auch den drei Damen die Kontrolle entgleitet? Wenn sich ihr Arbeitskollege Björn mit Burn-out abmeldet und seinen Schreibtisch als Berg unerledigter Akten zurücklässt? Aus der Überforderung und Desillusionierung retten die drei sich in eine unnütze, aber Halt gebende Routineund versuchen, weder den Überblick noch die Hoffnung zu verlieren.
Felicia Zeller geht das Thema ‚soziale Verwahrlosung’ von einer anderen Seite an als gewohnt. KASPAR HÄUSER MEER spielt nicht in den Substandardwohnungen, Schauplatz der Tragödien, von denen die Medien regelmäßig berichten, sondern im Sozialamt, wo eben diese Tragödien verhindert werden sollen. Für ihr Stück erhielt die Autorin 2008 bei den Mülheimer Theatertagen den Publikumspreis.
Inszenierung: Steffen Popp, Bühne/Kostüme: Amelie Hensel,
Dramaturgie: Barbara Noth
Mit: Hergard Engert (Barbara), Christiane Nothofer (Anika), Linda Riebau (Silvia), Lena Wolters / Luisa Knopper (Kind 1) und Yorick Wolters / Mos Dalichau (Kind 2)