Das Stück spielt in Aden, die U-Bahn ist ein Sammeltaxi. Das Mädchen, das Opfer einer sogenannten Touristenheirat im armen Hinterland ist, kommt an der Sammeltaxi-Station an („Guten Morgen, Aden!“) und
sucht anhand einer falschen Adresse ihren saudischen Ehemann. An der Haltestelle begegnet sie verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten der jemenitischen Gesellschaft. Sie sieht sich mit deren Realität konfrontiert, und diese Erfahrung eröffnet ihr eine größere Welt über die engen Grenzen ihres Dorfes und ihrer begrenzten, eigenen Welt hinaus.
Bis zur jemenitischen Wiedervereinigung 1990 war Theater in südjemenitischen Aden gang und gäbe, einige der älteren Mitwirkenden in MAK NAZL sind bekannte Volksschauspieler aus dieser Zeit. Gegenwärtig etabliert sich eine sehr erfolgreiche Off-Szene im Jemen, zu der auch die Theatergruppe „Golf von Aden“ gehört.
Theaterspielen, insbesondere die Tatsache, dass Frauen auf der Bühne sich öffentlich zeigen, ist in konservativen Kreisen im Jemen extrem verpönt und wird auf dem zunehmenden wahabitischen Einfluss Saudi-Arabiens zurückgeführt. „In der Regel finden sich heiratswillige junge Frauen, die öffentlich schauspielern, mit der Entscheidung ‚Mann oder Theater’ konfrontiert“, so Amr Jamal.
„Ma`ak Nazl – Aussteigen!“ sagt man übrigens, wenn man in Aden aus einer
innerstädtischen Kleinbus-Verbindung aussteigen möchte. IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM „DEUTSCHEN HAUS SANAA UND ADEN“ IM RAHMEN DER DEUTSCHEN KULTURWOCHEN 2009 IM JEMEN.
Ausführliche Informationen siehe www.dasdeutschehaus-jemen.org