Tatjana verliebt sich augenblicklich in den Unbekannten und gesteht Onegin in einem Brief ihre Liebe. Doch beim nächsten Treffen weist er sie kühl zurück: er sei zu keiner tieferen menschlichen Bindung bereit.
Auf dem Ball, der zu Tatjanas Namenstag gefeiert wird, begegnet sie Onegin wieder, der nur Lenski zuliebe mit auf das Fest gekommen ist. Dieser macht seiner Verlobten Vorwürfe, weil sie nur mit Onegin tanzt. Später streitet er mit Onegin, als er Olga den Hof macht und fordert schließlich Genugtuung. Obwohl der Hass verflogen ist, duellieren sich die beiden am nächsten Morgen. Lenski wird von Onegin erschossen.
Nach Jahren der Reise kehrt Onegin zurück. Auf einem Ball begegnet er Tatjana, die mittlerweile den Fürsten Gremin geheiratet hat. Onegin gesteht ihr nun seine Liebe, doch sie weist ihn mit Blick auf ihre ehelichen Pflichten zurück.
»Eugen Onegin« bildet mit der gleichzeitig entstanden »Symphonie Nr.4« einen ersten Höhepunkt in Tschaikowskys kompositorischer Laufbahn. Das Libretto schrieb Tschaikowsky weitestgehend im Alleingang nach Puschkins Versroman »Evgenij Onegin«. Dieser enthält weder große historische Bilder, noch folkloristische Szenen, noch derbe Komik, sondern schildert lediglich die Herzensnöte durchschnittlicher russischer Adliger. Mit der Wahl seines Stoffes stand Tschaikowsky also quer zur Opernpraxis seiner Zeit, hatte aber auf seiner Suche nach einem neuartigen Operntyp, die zu den in der Gattungsbezeichnung genannten »lyrischen Szenen« führte, Vorbilder: Das Libretto zu Anton Rubinschteins Oper »Demon« ist ebenfalls eine lyrische Bilder aneinanderreihende, dramaturgisch nicht stringent aufgebaute Umarbeitung einer russischen Dichtung, Bizets »Carmen« ermutigte Tschaikowsky zu einem Sujet jenseits opernhafter Fantastik und Heroik, das sich ohne die üblichen Theatereffekte im gewöhnlichsten Alltag der Figuren entfaltet.
Musikalische Leitung: GMD Eckehard Stier
Inszenierung: Sebastian Ritschel
Ausstattung: Britta Bremer
Larina, Gutsbesitzerwitwe: Margo Weiskam
Tatjana, ältere Tochter: Yvonne Reich
Olga, jüngere Tochter: Patricia Bänsch
Filipjewna, Kinderfrau: Helena Köhne
Lenski: Jan Novotny
Eugen Onegin: Tim Stolte
Triquet: Tommaso Randazzo
Fürst Gremin: Stefan Bley
Hauptmann/Saretzki: Won Jang
Vorsänger: Keon Lee
Freitag, 08.06.2012 19:30 Uhr
Samstag, 16.06.2012 19:30 Uhr
Sonntag, 24.06.2012 15:00 Uhr