GLAUBE LIEBE HOFFNUNG oder Leistung muss sich leider lohnen“
am Samstag, 27. September 2025, um 20:00 Uhr im Theater Konstanz (Spielstätte Stadttheater, Konzilstraße 11)
und
„Die Tiefe“
am Sonntag, 28. September 2025, um 18:00 Uhr im Theater Konstanz (Spielstätte Werkstatt, Inselgasse 2)
GLAUBE LIEBE HOFFNUNG oder Leistung muss sich leider lohnen – ein Roadtrip von Gerhild Steinbuch (Uraufführung)
Am Anfang steht eine Frage: „Wenn du irgendwas ändern könntest in deinem Leben / Wann würdest du ändern?“ Elisabeth bekommt sie mit auf den Weg. Und es gäbe viel in ihrem Leben, das nach Veränderung schreit: Die Stimmen der Eltern in ihrem Kopf, die in unbeirrbaren Glauben an die Wohlstandsversprechungen einer satten Helmut-KohlBRD leben und konsumieren. Oder die zynischen Spielchen ihres Vorgesetzten Prantl, der Elisabeth und ihren Kollegen Bruno im Kündigungsroulette gegeneinander ausspielt. Oder die Vorzeichen einer politischen Wende mit einem neuen reaktionären Bundeskanzler.
Mit ihrer Playlist „Roadtrip 1991“ im Ohr bewegt sich Elisabeth durch ein Deutschland in naher Zukunft. Wahlen stehen vor der Tür und während Elisabeth überzeugt ist, dass sich Engagement nicht an Schrittzahlen, sondern am eigenen Idealismus bemisst, hält ihr Kollege Bruno daran fest, ein politisch sozialer Mensch zu sein, der aus der Geschichte gelernt hat. Irgendwie schleicht sich das Gefühl ein, dass die fetten Jahre der BRD vorbei sind. Zuerst verliert Bruno seine Anstellung in der Wohngruppe, schließlich auch Elisabeth und es stellt sich die Frage, wie dagegen zu halten ist: gegen autoritäre Arbeitgeber*innen, schlechte Bezahlung und Personalmangel. Gegen zu hohe Mieten. Gegen die zunehmende Einschränkung der freien Lehre und Presse. Auf ihrem Roadtrip durch ein ziemlich kaltes Deutschland an den Rändern der Demokratie stellt Elisabeth sich mutig dieser alles entscheidenden Frage und damit gegen eine destruktive Spirale abwärts.
*****
Und am Sonntag, 28. September 2025, mit "Die Tiefe" - nach dem gleichnamigen Roman von Ishbel Szatrawska, Deutsch von Andreas Volk (Uraufführung)
Alicjas Vater Wolf hat beschlossen, das alte Haus seiner Mutter Janka in Ostpreußen zu verkaufen. Gemeinsam wollen sie es ausräumen, bevor der Käufer kommt. Doch etwas in Alicja sträubt sich. Sie fühlt sich verbunden mit dem Ort und seiner Geschichte – eingeschrieben in die Wände des Hauses, den tiefen Wald, in Wolfs Erinnerungen, das Schweigen Jankas und ihre eigene Kindheit.
„Die Tiefe“ erzählt von einer Familie ohne Wurzeln, deren Biografie sich über verschiedene Epochen erstreckt: vom Zweiten Weltkrieg über die sowjetische Invasion bis zur Gegenwart. Eine Art Anti-Familiensaga, die die wechselvolle Historie des ehemaligen Ostpreußens widerspiegelt, in der sich über Jahrhunderte polnische, masurische, deutsche und litauische Identitäten mischten. So verweben sich auch die Geschichten der Figuren: Janka, der Alte Marcin, Wolf, der deutsche Chirurg Max und der ehemalige Soldat Horst. Am Ende steht Alicja, die sich von diesen Geschichten lösen und den Verkauf des Hauses verkraften muss.


















