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Ein Abend mit Angela Winkler-Ich liebe Dich kann ich nicht sagen

Sonntag, 13. Mai, 19.30 Uhr, Großes Haus Staatstheater Wiesbaden

 

Angela Winkler war der breiten Öffentlichkeit zuletzt als Gräfin Gernstorf in dem TV Zweiteiler „Die Flucht“ präsent. Zurzeit probt sie mit Zadek „Was ihr wollt“, das im Sommer bei den Wiener

Festwochen Premiere haben wird.

Bei diesem Soloabend mutiert die Schauspielerin mit zwei Handgriffen am

Kostüm und dreien an der Frisur in Sekundenschnelle von der

fröhlich-vergeblichen Putze zum tieftraurigen Kittelschürzen-clown, von Else

Lasker-Schüler mit rotem Ornamentalohrring zur Intellektual-Bachmann mit

hinters Ohr geklemmtem Haar und schließlich zum attraktiven Trenchcoatträger

Hamlet à la Shakespeare. Dazwischen – begleitet von Adam Benzwi am Piano und Dragan Radosavievich auf der Violine – Lieder von Brecht und Weill, von

Eisler über Schönberg bis zur französischen Chansonette Barbara.

 

Ein in zweifacher Hinsicht sehr persönlichen Winkler- Abend. Der

Lebensgefährte der Schauspielerin, Wigand Witting war für die Einrichtung

der Bühne verantwortlich, bei der ihm die gemeinsamen Söhne, Lasse und Luca Winkler assistierten. Darüber hinaus ruft der Abend die absoluten

Super-Sternstunden der Winkler-Karriere in Erinnerung: Ihren

Else-Lasker-Schüler-Abend „Die Reise nach Jerusalem“ und natürlich ihren

superlativischen Dänenprinzen Hamlet in Peter Zadeks Inszenierung von 1999.

Persönlich ist dieser Abend aber vor allem, weil Angela Winkler ihr

dramatisches, lyrisches und kompositorisches Lieblingsrepertoire völlig

unangestrengt vorträgt. Mit gestischem Minimalismus und ohne die geringste

Not, sich beim Publikum anzubiedern. Egal, was die Ausnahmeschauspielerin singt oder spricht: Wenn sie an die Rampe tritt, wischt sie die ganze üppige Werk- und Rezeptionsgeschichte mal eben kurz weg und trifft mit ihrer Unmittelbarkeit ins Mark.

 

„Als wir vor ein paar Wochen spazieren gingen, schaute ich sie an und

dachte: Wir könnten sofort die Kamera auf ihr Gesicht halten und ein paar

Nachaufnahmen für die „Katharina Blum“ machen, ohne auch nur eine

Puderquaste zu bemühen“, schrieb Volker Schlöndorff vor zwei Jahren in einer

Laudatio zum 60. Geburtstag der Schauspielerin.

 

Eintritt: 5 € - 18 €

 

Kartenvorverkauf 0611. 132 325/Fax: 0611.132 367,

vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de, www.staatstheater-wiesbaden.de

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